Eine Uber-App für alles

Uber integriert alles in eine App. Da will es wohl auch nicht stehenbleiben. Aber Facebook ist irgendwie schon weiter

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Zugegeben, das ist nicht so unpraktisch mit diesem Uber. Selbst mit verschärften Bedingungen getestet (Jetlag, fremder Flughafen, Erstnutzung) war ich schon ziemlich angetan davon. Und sogar noch was gespart (okok, mit schlechtem Gewissen, weil Uber nicht gerade toll zahlt). Und auch zugegeben: Ich koche immer noch selbst und lasse mir eher ungern Essen anliefern. Nicht einmal von Uber Eats. DA habe ich immer das Gefühl, dass das Curry schon eine halbe Nacht lang cruised und jetzt dank meiner Order endlich einen Abnehmer findet. Ne danke, nicht einmal wenn Artificial Intelligence dahinterstecken sollte.

Nun hat die Firma auch noch ein paar Nebenerwerbe, die nicht gaaaanz so uneinträglich sind. Uber Fly und Elektrische Roller sollen es ja auch noch sein. Da kann man bei all den Apps, die dafür nötig wären, und ohne App geht bei Uber ja nix (angeblich auch manchmal mit App), schon mal die Übersicht verlieren.

Aber nicht so mit Uber, sagt Uber.

Man hat jetzt seine Schäfchen in Reih und Glied aufgestellt, dafür gesorgt, dass die beiden Hauptbetätigungsfelder Taxifahren und Essen in einer App zusammenlaufen. Schön, solange ich als Fahrgast nicht freundlich gefragt werde, ob es mir etwas ausmachte, gleich ein Curry mit hoch ins Haus zu nehmen, ich sei ja eh auf dem Weg dahin, und Herr Meier vom Dritten habe das gerade zufällig bestellt. Soweit ging dann mein Verständnis für Synergy doch nicht. Ansonsten soll es mir recht sein, dass das Uber Universum schön in einer Hand liegt und mir in Zukunft vielleicht auch noch etwas anderes anbietet. Denn da wird ja kaum Schluss sein.

Und tatsächlich, eine Chatfunktion soll dazu kommen, die eScooter werden auch bald über die App triggerbar sein, dann kommen noch andere Services in den feinen, kleinen Helfer. Und vielleicht hat man bei Uber ein wenig genauer zugeschaut was David Wallerstein und sein WeChat im chinesischen Markt etabliert haben. Das Leben in Shanghai findet quasi nicht mehr ohne WeChat statt. Und dazu muss man schon mehr als Taxis und lauwarmes Essen bieten. Aber das weiß Uber sicher. Wir freuen uns schon einmal auf den nächsten Welteroberungsplan, den ein Silicon-Valley-Player auf den Markt bringt.

Speaking of: Ein anderer Spaßgenosse aus dem gleichen Tal ist da vielleicht gerade ein Stückchen weiter vorangeschritten als alle andere. Man arbeitet bei Facebook daran, uns alle zu Hologrammen zu machen. Da muss man natürlich zwei Dinge dazu sagen:

a) Aha, wieder einmal.

b) interessant. Vermutlich, um den Oculus-Absatz anzukurbeln.

Aber das sei einmal dahin gestellt. Wenn Facebook das jetzt macht, dann denkt es natürlich noch einen Schritt weiter. Warum noch die Fleischkopien der Bevölkerung durch die Gegend schippern und sie verköstigen? Eben. Zu viel Autos und Frischehalteboxen. Am besten, man hat alle gleich virtuell zur Hand und kann sie dann in 3D und bunt durch den Cyberspace und den Feed von Facebook kutschieren. Da ist der Zukunftsmarkt. Nicht bei einem übernächtigten Typen am Flughafen von Los Angeles, der zum ersten Mal die Uber App ausprobiert und sich auch noch wundert, dass die funktioniert.