Erster Erfolg der Stuttgart-21-Proteste?

Die Bahn will ihre Fernverkehrspreise zum Winterbeginn nicht erhöhen

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Man könnte nicht sagen, dass die Finanzierung der geplante Tieferlegung des Stuttgarter Bahnhofs ungeklärt ist – egal, ob das Projekt nun 4,2 Milliarden kosten wird, wie die Befürworter behaupten, oder 11 Milliarden, wie die Gegner rechnen. Zahlen werden die Summe nämlich – so viel steht fest - zwei Gruppen: Steuerpflichtige und Fahrgäste.

Das ist möglicherweise auch ein Grund dafür, dass sich etwas anbahnt, was es schon lange nicht mehr gab: Die Bahn will, wie sie heute Vormittag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt bekannt gab, die Ticketpreise für alle ICE-, Intercity- und Eurocity-Verbindungen in diesem Jahr nicht (wie ursprünglich geplant) zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember erhöhen, sondern stabil halten. Im Nah- und Regionalverkehr wird man dagegen durchschnittlich zwei Prozent aufschlagen.

Hätte die Bahn – wie in den letzten Jahren durchgehend - auch die Fernverkehrs-Fahrpreise erhöht, dann hätte sie nicht nur den Fahrgästen, sondern via Medien auch dem Rest der Bevölkerung in Erinnerung gerufen, wer für das teure Prestigeprojekt "Stuttgart 21" letztlich aufkommen muss. Allerdings ist aufgeschoben nicht aufgehoben: Denn eine Preiserhöhung, auf die man in einem Jahr verzichtet, lässt sich selbstverständlich im nächsten Jahr mit Zins und Zinseszins nachholen.