Fast zwei Billion Dollar an US-Offshore-Profits warten auf ihren Einsatz
Würden allein die 15 größten US-Exporteure ihre Gewinne nach Hause bringen, könnten die USA mindestens 300 Milliarden an Steuern kassieren
Es war eine echte Sensation, als eBay bekannt gab, neun Milliarden Dollar an Auslandsgewinnen in die USA zu verlagern und dafür tatsächlich drei Milliarden Dollar Steuern abzuliefern. Anders Apple. Anstatt auf die mehr als 50 Milliarden unversteuerten Auslandsdollar zurückzugreifen, begab der Konzern sogar lieber eine Anleihe, um die Dividende erhöhen zu können. Sicher ist, dass die laufende Übernahmewelle, die fast schon wieder Ausmaße angenommen hat wie Anfang 2008, als die Wall-Street-Banken kurz vor dem Crash noch geprahlt hatten, es gäbe keine Übernahme, die sie nicht finanzieren könnten.
Nur diesmal scheinen die Übernehmer kaum auf Fremdkapital angewiesen zu sein, verfügen doch allein die US-Unternehmen, die im Aktienindex S&P 500 gelistet sind, über zusammen knapp zwei Billionen Dollar an unversteuerten Auslandsgewinnen.
Allerdings sind diese Gewinne eher ungleich verteilt und konzentrieren sich im IT-Bereich. Beispielsweise konnten Apple und Microsoft ihre im Ausland gebunkerten Reserven seit 2010 um rund 40 Mrd. Dollar steigern und bei IBM waren es immerhin halb so viel. Insgesamt verfügen laut Bloomberg die 22 reichsten Unternehmen zusammen über 984 Milliarden Dollar, die 285 weiteren, die Gewinne im Ausland gebunkert haben, kommen zusammen hingegen nur auf 963 Milliarden Dollar.