Fujitsu bringt Frauencomputer auf den Markt
Das Gerät unterscheidet sich von anderen Rechnern unter anderem durch einen Horoskopdienst
Der japanische Technologiekonzern Fujitsu hat für den 2. November ein FMV Ultrabook mit dem Namen Floral Kiss angekündigt, das speziell Frauen ansprechen soll. Entwickelt wurde es nach Angaben des Unternehmens "vorwiegend" von einem "Team weiblicher Ingenieure", das die Vorgabe hatte, "Eleganz" in die Welt des PC zu bringen.
Die drei Farben, in denen das Gerät angeboten wird, heißen "Eleganzweiß", "Femininpink" und "Luxusbraun". Die Lüftungsschlitze sind mit Blumenmustern und die Tasten mit einer Goldumrandung verziert. An der Batterieanzeige und der Feststelltaste hat man zusätzlich kleine Diamantimitate angebracht. Und in der Presseinformation wirbt die früher eng mit dem deutschen Siemens-Konzern verbundene Firma damit, dass sich der Computer mit integriertem Netzteil und Funkmaus auch dann sehr leicht öffnen lässt, wenn seine Benutzerin sehr lange Fingernägel hat.
Ein Modell aus der Serie wurde zusammen mit der japanischen Juwelierskette Agete gestaltet und wird auch in deren Läden verkauft. Er ist in Anpassung an das Agete-Design in Lilatönen gehalten und auf dem Deckel mit dem Logo der Marke verziert. Bei diesem Modell ist die Tastatur braun und der Tastenaufdruck kursiv. Die Verpackung orientiert sich ebenfalls an den gewohnten Gestaltungsgrundlagen des Schmuckanbieters. Zusätzlich gibt es noch eine Agete-Tasche und einen Agete-Beutel, in die das Gerät passt.
Auch die auf dem Windows-8-Computer vorinstallierte Software hat Fujitsu seiner Vorstellung vom weiblichen Käufer angepasst: Neben einem Zugang zu My Cloud und einer Tagebuch-App, die Facebook- und Twitter-Einträge sammelt, gibt es einem Horoskopdienst, den der Konzern besonders hervorhebt.
Die Piratenpartei-Bundestagskandidatin Anke Domscheit-Berg stuft die Werbung für das Gerät gegenüber Telepolis als "entwürdigend und beleidigend" ein, weil sie suggeriere, dass Frauen sich mit Esoterik und Glitzerzeug ködern lassen. Die ehemalige IT-Strategieberaterin hofft, dass es für die extrem geschlechterstereotyp gestalteten Floral-Kiss-Computer "keinen oder nur einen sehr kleinen Markt" gibt. Ihrer Meinung nach geht es Frauen nicht um ein "pink it and shrink it", sondern um mehr "Usability".