Hitzewelle: Schwerer Waldbrand in Brandenburg
Südwestlich von Berlin brennt schon wieder der Wald. Hohe Waldbrandgefahr aufgrund anhaltender Dürre auch in anderen Regionen
Die anhaltende Dürre in weiten Landesteilen hat zu einem schweren Waldbrand südwestlich von Berlin geführt. Bereits die ganze Nacht durch sind dort Feuerwehrleute im Einsatz, um die Feuersbrunst einzudämmen, die sich auf 400 Hektar ausgebreitet hat. Die Fläche entspricht vier Quadratkilometern. Bereits am gestrigen Abend mussten rund 500 Bewohner einiger Dörfer in der Nähe des Städtchens Treuenbrietzen evakuiert werden.
Der Brand sei an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen und habe sich am Donnerstagnachmittag dann rasch ausgeweitet, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Berliner schreiben auf Facebook, dass sie den Brand in der Nacht gerochen hätten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigt laut dpa, dass der Rauch des Großfeuers die zentralen und südlichen Bezirke der Hauptstadt erreicht hat.
Der Sender RBB schreibt auf seiner Internetseite, dass in Berlin ganze Straßenzüge verraucht gewesen seien, obwohl der Brand rund 50 Kilometer vom Stadtrand entfernt ist. Auch die Brandenburgische Hauptstadt Potsdam war betroffen. Sie liegt zwischen dem Brandherd und Berlin.
Der aktuelle Waldbrandgefahrenindex des DWD zeigt für die Region nur eine mittlere Gefahrenstufe an. Besonders hoch ist die Waldbrandgefahr demnach derzeit im deutschen Nordosten, einschließlich dem Nordosten Niedersachsens sowie dem Norden Sachsen-Anhalts.
Nach Angaben von dpa werden die Löscharbeiten durch im Wald verstreute alte Munition und Handgranaten erschwert. Es habe bereits mehrere Detonationen gegeben, zitiert die Agentur den zuständigen Vize-Landrat. Die Feuerwehrleute würden einige Waldstücke daher nicht betreten können und dort nur von den Wegen agieren. Löschhubschrauber sollen sie unterstützen, was aber nur bei Tageslicht geht.
Nach dem RBB-Bericht brennet an einigen Stellen nicht nur das Unterholz, sondern auch die Kronen wurden erfasst. Der Brand sei am gestrigen Abend durch Gewitterwinde zusätzlich angefacht worden, doch der ersehnte Niederschlag blieb über dem Waldbrandgebiet aus. Heute könnte es in der gebeutelten Region regnen, aber auch das ist nicht sicher. Und ob der Niederschlag ausreichen würde, den Brand einzudämmen, ist ebenfalls ungewiss.