Indien: Einspeisevergütung für Wind und Solar
Während hierzulande eine breite Industriefront das erfolgreiche EEG mit seinem Einspeisevorrang und den garantierten Einspeisevergütungen abschaffen will, kopieren Länder wie Indien, China oder Thailand das deutsche Vorbild
Während hierzulande die FDP gerne aus der Einspeisevergütung für Ökostrom ausstiegen will, BdA-Chef Dieter Hundt die Förderung von Wind- und Solarenergie stoppen will, die Nachrichtenagentur dpa das Märchen von den 20 Milliarden Euro, mit der angeblich der Ökostrom gefördert wird, ein ums andere Mal wiederholt und auch noch der BDI sich am "Trommelfeuer gegen die Energiewende" beteiligt, geht Indien den umgekehrten Weg.
Die Times of India berichtet, dass nach zahlreichen anderen Ländern nun auch die südasiatische Regionalmacht eine Einspeisevergütung nach deutschem Vorbild einführen will. Das bisherige System, bei dem es feste Zuschüsse für die Installation von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen gab, hat sich offenbar nicht bewährt. Der Ertrag der Anlagen blieb oft weit hinter den Erwartungen zurück. Ursachen waren Probleme mit der Netzanbindung und zu geringe Vergütung für den produzierten Strom. Auch Solarthermieanlagen sollen von dem neuen System erfasst werden, wobei die Art der Vergütung nicht näher erläutert wurde.
Während das Land mit Suzlon, der Muttergesellschaft der deutschen Repower AG, einen großen und erfahrenen, wenn auch wirtschaftlich angeschlagenen Windkraftanlagenhersteller hat, befindet sich Solarindustrie eher im Niedergang. Die Herstellungskapazitäten sind so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Neue Investitionen in Fertigungsanlagen sind stark zurück gegangen und bei nahezu Null angelangt. Entsprechend sind die Fabriken meist veraltet. Unter anderem fehlt es an einem kontinuierlichem Aufbau eines Fachkräftepools, schreibt ein Marktbeobachter des Beratungsunternehmens Solarbuzz.