Irische Regierungspartei in Umfrage bei 13 Prozent

Während die Fianna Fail nach dem Staats-Bailout auf weniger als ein Drittel ihres Stimmanteils von 2007 sinkt, kann die linksnationalistische Sinn Fein den ihrigen verdoppeln

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Im Red C Poll, dem Äquivalent zur deutschen "Sonntagsfrage" kommt die Regierungspartei Fianna Fail nach dem 85 Milliarden Euro schweren Staats-Bailout aktuell mit 13 Prozent nur noch auf ein Drittel ihres Werts von 2007 und landet damit auf dem vierten Platz. An der Spitze der Umfragerangfolge liegt mit 32 Prozent die konservative Oppositionspartei Fine Gael, die kaum zulegen kann und eher indirekt vom Niedergang der Fianna Fail profitiert. Auf Platz zwei folgt mit 24 Prozent die Labour Party.

Größter Gewinner sind die Linksnationalisten von der Sinn Fein. Sie können ihren Stimmanteil im Vergleich zu 2007 mehr als verdoppeln und liegen nun mit 16 Prozent vor der Regierungspartei, die wegen des Platzens ihrer Koalition mit den Grünen Anfang des nächsten Jahres Neuwahlen abhalten muss. Die Grünen erhielten der Umfrage nach aktuell drei Prozent der Wählerstimmen, unabhängige Kandidaten 11. Weil Ministerpräsident Brian Cowens Zustimmungswerte mit acht Prozent sogar noch unter denen seiner Partei liegen, spekulieren irische Medien bereits intensiv darüber, ob Parteihinterbänkler, die ihren Sitz gefährdet sehen, den Premier nach der Haushaltsabstimmung am Dienstag, aber noch vor der Wahl, entmachten und mit einem anderen Spitzenkandidaten antreten.

Bleibt die Stimmungslage bis zu Wahl wie sie ist, dann gilt als wahrscheinlichste neue Regierungskoalition ein Bündnis aus Fine Gael und Labour. Steigt jedoch die Zustimmung für Sinn Fein weiter, dann schließen Beobachter nicht mehr aus, dass eine von unabhängigen Abgeordneten gestützte Koalitionsregierung aus Labour und den Linksnationalisten eine Alternative dazu sein könnte.