Julia Gillard kann in Australien weiterregieren
Drei von vier unabhängigen Abgeordneten und ein Grüner geben der Labour-Premierministerin eine knappe Mehrheit
Nachdem die unabhängigen Abgeordneten Tony Windsor und Rob Oakeshott heute ihre Unterstützung für sie bekannt gaben, kann die australische Premierministerin Julia Gillard mit der Bildung einer Regierung beginnen. Oakeshott, der als ausgesprochen fiskalkonservativer Politiker gilt, betonte allerdings gegenüber der Presse, wie schwer ihm die Entscheidung fiel und dass die Premierministerin nun keineswegs weiterregieren dürfe wie zuvor.
Mit Oakeshott und Windsor kann sich Gillard auf eine knappe Mehrheit von 76 der insgesamt 150 Sitze stützt. 72 davon nehmen Abgeordnete der Labour-Partei ein. Der Grüne Adam Bandt und der Unabhängige Andrew Wilkie hatten bereits vorher ihre Präferenz für eine Zusammenarbeit mit ihr erklärt.
Nur einer der vier parteifreien Abgeordneten, der libanesischstämmige Bob Katter, schlug sich auf die Seite des Oppositionsführers Tony Abbott, dessen liberalkonservatives Bündnis bei der Wahl am 21. August auf 73 Abgeordnete kam. Katter begründete seine Entscheidung vor allem mit der angeblich schäbigen Behandlung des von Gillard in einem parteiinternen Putsch gestürzten Labour-Premiers Kevin Rudd.