Keine SUV mehr von VW
Über gelungene und weniger gelungene Aprilscherze
Ach, es wäre so schön: VW will seine Produktpalette radikal umstellen, heißt es in einer Pressemitteilung. Statt Pkw sollen schon bald Straßenbahnen, Elektrobusse und Lastenräder vom Band rollen.
Die bisherige Konzernstrategie sei mitverantwortlich für den Anstieg der Treibhausgase in der Erdatmosphäre sowie für zu hohen Ressourcenverbrauch und für Naturzerstörung.
Ab Juli solle die Herstellung von Kraftwagen nach und nach heruntergefahren werden. Die besonders berüchtigten SUV gäbe es schon ab Mai nicht mehr im Angebot.
Das Konzept Elektro-Auto solle nicht weiter verfolgt werden. Wegen des hohen Ressourcenverbrauchs trage dieses ebenfalls zum Klimawandel bei.
Eine Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung wird zustimmend zitiert. Niedersachsen ist maßgeblicher Anteilseigner des Wolfsburger Konzerns.
Sogenannte Transformationsräte würden eingerichtet, in denen Beschäftigte und Zivilgesellschaft den klimagerechten Konzernumbau mitsteuern. Die in Hannover regierenden Sozialdemokraten wollten so an ihre Wurzeln zurückkehren.
Leider kam diese Aussendung an die Medien nicht aus Wolfsburg, sondern aus Frankfurt am Main und war auch nicht von VW, sondern vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac. Es ist der 1. April, und die Attac-Verkehrswende-Kampagne hat sich einen April-Scherz erlaubt.
Der Konzern hatte es zuvor auch mit ein wenig Humor versucht, was ihm aber weniger gut gelang. Schon vor einigen Tagen war an die Presse durchgedrungen, dass man sich in "Voltswagen" umbenennen wolle.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg sei erst abgestritten worden, dass es sich um einen geplanten Aprilscherz handele, später dann aber kleinlaut eingestanden, dass es eben dies gewesen sei. Nur eben ein wenig missglückt.