Plastik in den Weltmeeren: Künftig ein Rohstoff?
US-Erfinder versprechen Lösung für das Plastikproblem in den Ozeanen
Plastik in den Weltmeeren gehört zu den großen Umweltproblemen, die es hin und wieder in die Schlagzeilen schaffen – vermutlich, weil sie spektakuläre Bilder bieten, wie der Große Pazifische Plastikwirbel. Bei diesem handelt es sich um große Mengen von Plastikmüll, die durch Winde und vor allem die Meeresströmungen im Pazifik westlich von Japan sowie zwiaschen den Hawaii-Inseln und dem US-Bundesstaat Kalifornien zusammengetrieben werden. Augenzeugen berichten, dort tagelang durch ein Meer von Plastik gefahren zu sein.
Diese Unmengen von Müll sind nicht nur ein ästhetisches Problem. In den Touristenregionen verursachen sie große Unkosten bei der Reinhaltung der Strände, außerdem können sie zum ökologischen Problem werden, wenn Kleinwale, Schildkröten und Seevögel sich in herrenlosen Plastiknetzen oder Seilen verfangen, oder wenn Meerestiere Plastik mit Nahrung verwechseln und elendig verhungern, weil sich ihr Magen mit Unverdaulichem füllt.
In den USA haben nun zwei Entwickler einen kleinen transportablen Reaktor vorgestellt, der aus Abfallplastik ohne weiteres Raffinieren Dieseltreibstoff herstellen kann. Das berichtet das Internetmagazin Science Daily. Demnach hofft James E. Holm von der Organisation Clean Oceans International damit für das Plastikproblem in den Ozeanen eine Lösung gefunden zu haben.
Am ehesten kann das System aber wohl zur Verwertung von Müll beitragen, bevor dieser in die Meer gelangt. Derweil bleibt die Frage offen, wie und ob das Plastik effizient aus dem Ozean gefischt werden kann.
Ziemlich aussichtslos scheint das Unterfangen auf jeden Fall beim Mikroplastik zu sein. Bei diesem handelt es sich zum einen um kleine Plastikpartikel, die bereits als solche durch Abwässer oder den Einsatz in Cremes und Ähnlichem ins Meer gelangt sind. Zum anderen werden größere Plastikstücke, das heißt, Tüte, Flaschen, Planen, Netze und Ähnliches, im Laufe der Zeit durch UV-Licht und Reibung zu immer kleineren Fragmenten zersetzt. Entsprechend werden derartige Plastik-Partikel inzwischen rund um den Globus in Meerwasserproben und vermischt mit dem Sand der Strände gefunden.