"Rassistische Vorurteile" gegen faule Griechen
Griechenlands Vizepremier meint, die harte Haltung Deutschlands komme aus der Ansicht, dass die Griechen nicht genügend arbeiten
Die Griechen scheinen weiterhin sauer auf die Deutschen zu sein. Zunächst einmal gab es schon Aufruhr, nachdem von Deutschland aus geäußert wurde, die Griechen sollten halt ein paar Inseln verkaufen, um mit ihren Schulden klar zu kommen. Man machte sich auch lustig über die griechische Korruption, ihre Faulheit und ihre Frühverrentung.
Direkt hatte die griechische Regierung nicht um Finanzhilfen gebeten, die von der deutschen Regierung strikt abgelehnt wurden. Bundeskanzlerin Merkel hatte schließlich gemeinsam mit Sarkozy ihren Vorschlag durchsetzen können, Griechenland, falls absolut notwendig, durch den Internationalen Währungsfonds und bilateralen Krediten auszuhelfen.
Offenbar scheinen die Griechen von der Haltung der Deutschen doch tiefer getroffen zu sein. Der Vizeregierungschef Theodoros Pangalos unterstellt nun den Deutschen, dass die harte Linie gegenüber Griechenland etwas mit "rassistischen Beweggründen" zu tun habe. Der portgiesischen Zeitung Jornal de Negocios sagte er, die Deutschen würde glauben, dass die Griechen einfach nicht genügend arbeiten: "Die Griechen haben Probleme. Aber warum? Weil sie nicht genügend arbeiten. Und warum arbeiten sie nicht genügend? Weil sie ein gutes Klima, gute Musik und guten Wein haben und nicht so ernsthaft wie die Deutsche sind."
Solche Vorurteile aber hätten mit der griechischen Wirklichkeit nichts zu tun, meinte Pangalos. Allerdings räumte er ein, dass die griechischen Politiker bislang vor den Wahlen immer gut dastehen wollten, was ihnen wichtiger gewesen sei, als die Stabilität des Euro.