Riss im Reaktor 2
Aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima tritt weiter radioaktiv belastetes Wasser aus
Mittlerweile weiß man etwas genauer, woher das radioaktiv belastete Wasser kommt, das in Fukushima das Meer verseucht: Es könnte dem Fernsehsender NHK nach zumindest zum Teil aus einem Riss in einem Kabelschacht im Reaktor 2 stammen. Das dort austretende Wasser strahlt nicht nur mit über 1000 Millisievert pro Stunde, sondern behindert auch die Wiederinbetriebnahme der Kühlung. Darüber, wie und wohin es beseitigt werden soll, gibt es unterschiedliche Meldungen.
Konkreter sind offenbar Pläne, das Gelände mit einem Kunststoff zu besprühen, der nach seiner Aushärtung möglichst viele strahlende Teilchen am Boden halten soll. Ein solches Verfahren kam auch in Tschernobyl zum Einsatz, allerdings erst lange nach der dortigen Explosion des Reaktors. Die hohe Strahlung in Fukushima verhindert angeblich auch, dass in der Umgebung des Kraftwerks Opfer des Tsunamis und des Erdbebens geborgen werden. Seit dem Unglück musste die japanischen Behörden deren Zahl drastisch nach oben korrigieren: Während anfangs von lediglich 613 Toten und 784 Vermissten die Rede war, geht man mittlerweile von mindestens 11.800 Toten und weiteren 15.500 Vermissten aus.