Schulstreiks: Demnächst auch an den Unis
Immer wieder Freitags Demos für ernsthaften Klimaschutz. Heute auch von Wissenschaftlern vorm Kanzleramt
Freitag ist Klima-Streiktag. Den Auftakt machten diesmal in Berlin rund 200 Wissenschaftler, die vor dem Bundeskanzleramt mit einer Schweigeaktion auf die Untätigkeit der Regierung aufmerksam machten. Mit zugeklebten Mündern versammelten sich die Teilnehmer hinter Transparenten, auf denen stand "Es wurde alles gesagt! Jetzt handeln!" und "Jahrzehnte der Klimaforschung ignoriert!".
Das am heutigen Freitag im Bundestag von den Regierungsfraktionen verabschiedete Bundes-Klimaschutzgesetz reichte bei weitem weder den Wissenschaftlern noch den Schülern.
"Uns – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – macht das Regierungsversagen sprachlos. Seit Jahren weisen wir auf die hohen Risiken der Klimakrise hin. Wir werden in Gremien und Kommissionen eingeladen – aber unsere Erkenntnisse werden ignoriert. Wir haben alles gesagt – jetzt muss gehandelt werden!"
Aus der Erklärung der Wissenschaftler zu ihrer heutigen Aktion
Deutschlandweit gingen nach einer offiziellen Liste der Organisatoren in 31 Städten Schüler auf die Straße. Darunter in München, in Würzburg, Hamburg und diversen Städten in Nordrhein-Westfalen. Auch in vielen anderen Ländern gab es wieder Aktionen, darunter in Nepal und Frankreich.
Am 29. November, kurz vor dem Auftakt der nach Madird verlegten UN-Klimakonferenz, soll es dann erneut einen ganz großen internationalen Aktionstag geben. Auch bei den deutschen Gewerkschaften ruft man zur Teilnahme auf, wie von der Industriegewerkschaft Metall zu erfahren war, die sich gerade mit dem Arbeitsplatzabbau in der Windindustrie herumschlägt.
Auch an den deutschen Hochschulen sind diesmal Aktionen im größeren Umfang geplant. Die Students for Future rufen dazu auf, vom 25. bis zum 29.11. den normalen Hochschulbetrieb ruhen zu lassen. Stattdessen sollen Lehrveranstaltungen rund um das Klima veranstaltet werden, zu denen auch die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen wird.