Schulstreiks: Eine globale Jugendbewegung
Auch heute streikten wieder in diversen Ländern und zahlreichen Städten Schüler für mehr Klimaschutz. In Berlin gingen sie trotz Schulferien auf die Straße
Die Schulstreiks für Klimaschutz gehen weiter und ziehen auch international immer weitere Kreise. Im niederländischen Den Haag waren bereits gestern rund 10.000 Menschen auf der Straße. In Belgien wurde erneut in verschiedenen Städten demonstriert. 20.000 sollen es im ganzen Land gewesen sein, 11.000 allein in Löwen.
Die belgische Umweltministerin Joke Schauvlieg hat inzwischen, wie unter anderem der Guardian berichtet, zurücktreten müssen, da sie die neue Jugendbewegung mit wirren Verschwörungstheorien erklären wollte. Der Geheimdienst habe sie informiert, wer wirklich hinter den Protesten stecke und das diese orchestriert seien.
38 hiesige Städte listet die deutsche Webseite FridaysForFuture.de auf. In Flensburg, wo heute zum ersten Mal gestreikt wurde, beteiligten sich nach einem Tweet des Bundestagsabgeordneten der Linkspartei Lorenz Gösta Beutin über 700 Menschen.
Weitere Aktionen gab es am heutigen Freitag unter anderem in Mailand und Genua. Auch in Italien haben sich inzwischen in zahlreichen Städten Gruppen gebildet, die Aktionen vorbereiten.
Ihren Ausgang hat die Bewegung von zunächst einsamen Aktionen der inzwischen 16-jährigen Stockholmer Schülerin Greta Thunberg genommen, die nach den letzten Sommerferien mit Sitzstreiks vor dem schwedischen Parlament begonnen hatte. "Schulstreik für Klima" schrieb sie auf ein Schild und verbreitete Bilder von ihrer Aktion über die sozialen Netzwerke und fand darüber mehr und mehr Nachahmer.
In Deutschland kam die Bewegung in Spätherbst an. Die ersten hiesigen Schulstreiks gab es bereits im Dezember. Den richtig großen globalen Durchbruch könnte Gretas Idee am 15. März bekommen, für den ein weltweiter Streiktag vorbereitet wird. Nicht nur hierzulande, sondern unter anderem auch in den USA,
Frankreich, Großbritannien und Australien. In 40 Ländern werde bereits auf dieses Datum hingearbeitet, schreibt die internationale Nachrichtenagentur Presenza.
In Australien haben Wissenschaftler inzwischen eine Solidaritätsadresse an die Schüler formuliert, in der sie den Aktionstag am 15. März unterstützen. Das Schreiben trägt bisher über 200 meist australische Unterschriften, beginnt aber sich auch international auszubreiten.