Schulstreiks: Fridays for Future weiter aktiv
Alles schreibt über die Pandemie, aber die internationale Klimabewegung der Jugendlichen geht weiter
Lange nichts von den Schulstreiks gehört? Das hat natürlich ein wenig mit der Pandemie zu tun, die hierzulande Demonstrationen und Kundgebungen erschwert. Und sicherlich auch mit der geringen Aufmerksamkeitsspanne vieler Journalistinnen und Journalisten.
Doch es gibt sie noch, die internationale Fridays-for-Future-Bewegung und ihre wöchentlichen Aktionen. Auch, wenn vieles davon aufgrund der Corona-Pandemie eher ins Netz verlagert wurde. Am heutigen Freitag gab es zum Beispiel kleine Kundgebungen in Japans alter Kaiserstadt Kyoto und im ebenfalls japanischen Sendai.
Auch im nordindischen Lucknow, im pakistanischen Gilgit haben Jugendliche mehr Klimaschutz gefordert. Außerdem gibt es auf Twitter kleine Berichte unter anderem aus Finnland, Kolumbien und dem Irak. Und hier findet sich eine Weltkarte, der zu entnehmen ist, was heute an Aktionen lief oder in den nächsten Wochen geplant ist.
In Deutschland gab es am Donnerstag, wie berichtet rund um und in Bremen anlässlich der Verkehrsministerkonferenz verschiedene Straßenblockaden. Außerdem wird an der osthessischen Autobahnbaustelle in der Nähe des Dannenröder Forsts gerade ein Klimacamp abgehalten, zu dem es am Freitag eine Fahrraddemonstration geben sollte.
Die Organisatoren dieser Aktionen sind allerdings keine Fridays-for-Future-Gruppen, sondern ältere Umweltschützerinnen und -umweltschützer. Doch die Klimabewegung ist ohnehin längst über die Jugendlichen Milieus hinaus gewachsen und Unterstützung gibt es unter anderem auch aus der Wissenschaft.
Österreich: Spionagevorwürfe gegen Energiekonzern
Die Gegenseite in den Energiekonzernen wird darüber offensichtlich langsam nervös. Aus Österreich kommen Nachrichten, dass dort der halbstaatliche Energiekonzern Greenpeace und die Jugendlichen von Fridays for Future hat ausspionieren lassen.
Das gehe aus E-Mails von OMV hervor, die den Umweltschützerinnen und -schützern zugespielt worden seien. Der grüne Vizekanzler habe von dem Konzern Aufklärung verlangt, heißt es in dem Bericht des Magazins Dossier.
Derweil bringt das gestrige Anti-Mieter-Urteil unvermutete Partner zusammen. Während Union und FDP es ideologisch nennen, Mieterinnen und Mieter schützen zu wollen, haben der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband in einer gemeinsamen Erklärung nach dem Urteil „eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche Wohnungs- und Baupolitik“, gefordert.
Das Urteil sei ein herber Rückschlag sowohl für die von Verdrängung und hohen Mieten bedrohten Menschen als auch für die Natur. Wohnen sei eine der zentralen sozialen und ökologischen Fragen. Es würden Instrumente wie ein Mietendeckel sowie öffentliche Investitionen in gutes und gesundes Wohnen für alle in einem sozialen und grünen Gemeinwesen benötigt.
Nach dem Urteil in Karlsruhe hatten am Donnerstagabend nach Zählung der Organisatoren 15.000 Menschen an einer spontanen Demonstration durch Berlin-Kreuzberg teilgenommen.