Schulstreiks: Lob von der OPEC

Aktion in Regensburg. Bild: Kollektiv Communique

In 100 Ländern waren heute Schüler auf der Straße um mehr Klimaschutz zu fordern. Deutsche Rechtsextremisten schüren blanken Hass gegen sie

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Auch diesen Freitag gingen wieder in zahlreichen Ländern Schüler auf die Straße, um mehr Klimaschutz zu fordern. Meist handelte es sich um Schulstreiks, aber auch in Berlin, wo bereits Sommerferien sind, gab es Aktionen. Am Nachmittag hatte wie jeden Freitag das örtliche Naturkunde Museum seine Tore für den Nachwuchs geöffnet und lud zu einer Sommerschule Klimawissen ein. Robert Pietzcker vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung sprach mit den Jugendlichen über deutsche und europäische Klimapolitik.

Insgesamt waren für Deutschland am heutigen Freitag Demonstrationen in 50 Städten angekündigt. Weltweit wollten in 811 Städten in 100 Ländern Jugendliche demonstrieren. Darunter waren zum Beispiel 57 Städte in Indien, 62 in Italien, drei in Russland, je eine auf Vanuatu und auf Mauritius, 25 in Mexiko, vier in Nigeria, 53 in Spanien, 11 in der Türkei, 76 in Schweden und 95 in den USA.

Derweil schlagen verhetzte Äußerungen von PEGIDA-Demonstranten über den ermordeten CDU-Politiker Walter Lübgcke medial hohe Wellen, die am Donnerstag das ARD-Magazin Kontraste dokumentiert hatte. Nach Angaben der Neuen Osnabrücker Zeitung hat die Staatsanwaltschaft Dresden inzwischen Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet.

Im gleichen Kontraste-Beitrag wird auch abgrundtiefer Hass der rechtsextremen Demonstranten, die mancher Journalist noch immer für "besorgte Bürger" zu halten scheint, gegen Klimaschützer und -wissenschaftler belegt. Vom Kundgebungspodium herunter hat Pegida-e.V.-Chef Lutz Bachmann – mehrere Vorstrafen wegen Einbrüchen, Diebstählen, Körperverletzungen, Drogenhandel und Volksverhetzung – Klimapolitiker und -wissenschaftler pauschal als "grünfaschistische Brut" verunglimpft.

Außerdem legt der Beitrag nahe, dass Bachmann die schwedische Klima-Schulstreik-Initiatorin Greta Thunberg als "geistig behinderte Kröte" beleidigt hat. Eine Anfrage von Telepolis an die Dresdner Staatsanwaltschaft, ob auch wegen dieser Äußerungen Ermittlungen aufgenommen wurden, blieb bisher unbeantwortet.

Unterdessen fühlt sich Thunberg durch eine andere Kritik geadelt. Jüngste Äußerungen des Generalsekretärs der OPEC, Mohammed Barkindo, bezeichnete sie als bisher größte Bedrohung.

Barkindo hatte Anfang der Woche auf einer Sitzung seiner Organisation in Wien laut Agenturberichten geäußert, dass es eine "wachsende Massenmobilisierung der weltweiten öffentlichen Meinung gegen das Öl" gebe. Diese "beginnt die Politik und Konzernentscheidungen zu diktieren, auch Entscheidungen über Investitionen in die Industrie". Dies sei womöglich die größte Bedrohung für die Ölindustrie.