Schulstreiks: Vorbereitungen für den großen Tag
Kurz vor dem Auftakt der UN-Klimakonferenz soll am 29. November wieder ganz groß gestreikt werden
Freitag ist immer noch Streiktag. Auch gestern gab es in zahlreichen Ländern Demonstrationen und kleinere Aktionen für schnellen und effektiven Klimaschutz, für die Einhaltung der Pariser Klimaübereinkunft.
In dieser hatten die Staaten sich verpflichtet, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius nach Möglichkeit sogar auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. Etwas über ein Grad Celsius ist bereits erreicht, und die 1,5-Grad-Latte könnte beim gegenwärtigen historisch einmalig hohem Niveau der Emissionen bereits in den 2030er Jahren gerissen werden.
Den Anfang mit den Kundgebungen und Schulstreiks machten, dem Lauf der Sonne folgend, wieder Japan, wo es zumindest eine kleine Aktion gab. In Neuseeland und Australien scheint es hingegen in dieser Woche keine Streiks gegeben zu haben.
Dort bereitet man sich aber auf die kommenden großen internationalen Aktionstag am 29. November vor. Interessant ist außerdem an der australischen Aktionsseite, dass der enge Schulterschluss mit den Gewerkschaften gesucht und gewerkschaftsfeindliche Gesetzesvorhaben der Regierung kritisiert werden.
Auf dem fünften Kontinent wüten derweil weiter katastrophale Brände, aber zugleich tobt eine absurde öffentliche Debatte, weil die politisch Verantwortlichen jeden Verbindung zum Klimawandel leugnen und, wo das nicht mehr zu halten ist, Australiens Mitverantwortung für das globale Problem herunter spielen. Scheint ein international beliebtes Muster zu sein.
In Russland haben die wenigen Aktivisten, die sich trauen, mit harschem Vorgehen der Polizei und Justiz zu rechnen, wie die britische Zeitung Independent berichtet. Vor einigen Wochen habe man drei Studenten unter dem Vorwurf festgenommen, einen ungenehmigten Massenprotest organisiert zu haben. Teilnehmer: die drei Festgenommenen.
Hierzulande werden auf der Liste der bundesweiten Koordination Aktionen in 25 Städten angeführt. Ansonsten wird sich auch in Deutschland kräftig auf den großen globalen Streiktag am 29.11. vorbereitet. Weltweit haben sich inzwischen aus 1741 Städten in 149 Ländern Schüler mit Aktionen bi der internationalen Liste angemeldet.
An den hieisigen Unis soll schon in den Tagen davor der normale Lehrbetrieb boykottiert werden. Ab dem 25. wird es stattdessen bis zum Ende der Woche an zahlreichen Hochschulen im Land eine sogenannte Public Climate School geben, das heißt, Vorlesungsreihen, die über Themen rund um Klimawandel und Energieversorgung und Verkehrspolitik informieren. Allein an 13 Berliner Unis wurden Veranstaltungen angemeldet.