Schulstreiks: Zehntausende in Hamburg auf der Straße
Auch nach eineinhalb Jahren gehen die Schulstreiks für Klimaschutz weiter. Gedenken an die Opfer des rassistischen Terrors
Sollte jemand gemeint haben, die um das globale Klima besorgten Schüler würden langsam erlahmen, der wurde am gestrigen Freitag in Hamburg eines besseren belehrt. 60.000 Menschen gingen dort nach Zählung der Veranstalter auf die Straße, um vor den morgigen Bürgerschaftswahlen in der alten Hansestadt ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Die Polizei hatte – wie üblich – mit 20.000 deutlich weniger Teilnehmer gezählt, ist einem ausführlichen Bericht des NDRs zu entnehmen.
Wie dem auch sei, auf Twitter gibt es jedenfalls beeindruckende Bilder der Demonstration zu der auch Greta Thunberg aus Stockholm angereist war. Auch Beschäftigte aus dem Gesundheitssektor, die sich als Health For Future organisieren, beteiligten sich mit der Forderung "Gesundheit braucht Klimaschutz". (Hier ein langer Mitschnitt der Kundgebung mit den meisten Reden.)
Ein Rolle spielte natürlich auch das rassistische Massaker in Hanau, auf das einige Redner eingingen. Die Klimaschützer hielten für die Opfer eine Gedenkminute ab. Fridays For Future Germany ruft in diesem Zusammenhang auf, sich am heutigen Samstag an einer Gedenk-Demonstration in Hanau zu beteiligen.
Schon am Donnerstagabend hatten in über 70 Städten vermutlich mehrere 100.000 Menschen an Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen teilgenommen, auf denen der Opfer des rassistischen Terrors gedacht und seine Hintermänner verurteilt wurden.
Derweil gehen auch in vielen anderen die Schulstreiks für ernsthaften Klimaschutz weiter. In Deutschland gab es am Freitag Aktionen in 16 Städten. Demonstration, Kundgebungen oder andere Aktionnen gab es außerdem unter anderem im sibirischen Krasnojarsk, im indischen Mumbai, auf der irischen Clare Island, im ugandischen Kampala, im US-amerikanischen Seattle, im schwedischen Götebrog, im pakistanischen Gilgit oder im britischen Woodbridge.