Schwerer Einbruch an der Wall Street

Die Kursverluste fielen sogar noch stärker aus als nach der Lehman-Pleite 2008

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Dass es doch zu dem befürchteten Crash an den weltweiten Börsen kam, war eigentlich schon nach dem Börsenschluss in Europa gestern klar. Doch es brauchte noch die Ergebnisse von der Wall Street in New York, um tatsächlich von einem "Schwarzen Montag" sprechen zu können, wie derlei schwarze Börsentage vor allem vor drei Jahren beobachten konnte . Denn am Montag brachen die Indizes an der Wall Street stärker ein als nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008.

An jenem Schwarzen Montag gab der Dow-Jones-Index (nur) 4,42% ein. Gestern fiel das Minus mit 5,55% deutlicher aus. Er verlor 600 Punkte und schloss unter der Marke von 11.000. Der breiter gestreute S&P 500 verlor fast 6,7% und der technologieorientierte Nasdaq sogar 6,9%. Auch die Verluste des deutschen Leitindex DAX, die sich in neun Tagen in Folge auf fast 20% summieren, sind nur vergleichbar sind mit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008. Deutlich krasser als in New York fielen die Verluste auch in Lateinamerika aus. Die Börse in Argentinien stürzte gestern um fast 11% in die Tiefe und die in Brasilien um gut 8%.

Auch in Asien setzen sich die schweren Verluste fort. Der Hongkonger Hang Seng-Index büßte zum Börsenstart 6,25% ein und steht derzeit mit etwa 5% im Minus. Etwas besser steht der Nikkei-Index in Tokio, der derzeit (nur) knapp 2% im Minus steht. Auch an den europäischen Börsen geht der Abwärtstrend derzeit weiter. Während der DAX erneut gut 2% im Minus steht, steht der FTSE in London schon wieder 3% im Minus.

Abzuwarten bleibt, wie sich die Renditen für Staatsanleihen entwickeln. Die Zinsen für italienische und spanische Papiere waren gestern deutlich gefallen, nachdem die Europäische Zentralbank die Notenpressen auf Hochtouren laufen lässt und nun sogar Staatsanleihen der Absturzkandidaten am Sekundärmarkt kauft. Eigentlich wollte die EZB mit den Beschlüssen des EU-Gipfels vor nur drei Wochen diesen Tabubruch mit ehernen Notenbankregeln beenden.