US-Drohne tötet al-Qaida-Führer al-Awlaki
Der im Jemen untergetauchte Imam galt US-Sicherheitsbehörden als einer der gefährlichsten Terroristen
Der seit langem im Visier der US-Regierung stehende, in New Mexico geborene Imam Anwar al-Awlaki, der einer oder der Führer von al-Qaida in Jemen (AQAP) ist, soll nach Angaben des jemenitischen Militärs von einer US-Drohne getötet worden sein. Das hat angeblich auch ein US-Geheimdienstmitarbeiter bestätigt. Insgesamt sollen bei der Bombardierung eines Konvois sieben Personen getötet worden sein, darunter auch der US-Bürger Samir Khan, der zusammen mit al-Awlaki Inspire herausgegeben hat.
Al-Awlaki, der sowohl die amerikanische als auch die jemenitische Staatsbürgerschaft besaß, 2002 nach Jemen ging und sich dort al-Qaida anschloss, gehörte der zweiten Generation von al-Qaida an und nutzte zur Verbreitung seiner Botschaften stark das Internet. Auf al-Awlaki wird etwa der Anschlag auf US-Soldaten in Fort Hood, das Versenden von Paketbomben und andere Versuche zurückgeführt, Ziele in den USA anzugreifen. Er dürfte auch der Kopf hinter dem modern gestalteten al-Qaida-Zeitschrift Inspire sein, die über das Internet verteilt wurde. Hier wurde für den Dschihad geworben und Menschen in den westlichen Ländern aufgerufen, den Weg eines "Open Source Jihad" einzuschlagen, also als "homegrown" Terroristen ohne Verbindung mit anderen Anschläge auszuführen.
Den US-Sicherheitsbehörden galt er als einer der gefährlichsten Terroristen, so dass angeblich US-Präsident Obama letztes Jahr selbst den Befehl ausgab, Al-Awlaki mit bewaffneten Drohnen zu jagen und zu töten Während Obama seit Jahren den Drohnenkrieg ausbaute, überschritt er mit dieser Anweisung jedoch eine Grenze, da damit erstmals ein amerikanischer Bürger zum Opfer eines "gezielten Angriffs" werden sollte.