Von Unwettern und rachsüchtigen Ölkonzernen
Oman und Italien von Extremwetter gebeutelt, ÖPNV-Unternehmen fehlen Einnahmen, Bio-Kerosin ist auch keine Lösung und der Chronist kommt nicht hinterher
Diese Woche war es besonders viel, was keinen Platz mehr im wöchentlichen Rückblick auf Klimaforschung, Energiepolitik und Klimaschutz fand. Deshalb hier noch eine kleine Übersicht, um der Chronistenpflicht nachzukommen:
Gefehlt haben zum Beispiel die enormen Einbußen des ÖPNV aufgrund von Fahrgastschwund durch die Pandemie oder die Anforderung der Allianz Pro Schiene an die neue Bundesregierung, die das Bahnnetz ausgebaut sehen will.
Dann wäre da der von der Industriegewerkschaft Metall für den 29. Oktober geplante Aktionstag für einen "fairen Wandel" oder der Tropensturm "Shaheen", der zu Wochenbeginn einigen Regionen in Oman die fünffache Jahresmenge an Niederschlag brachte und mehr als ein Dutzend Menschen tötete. Eindrucksvolle Videos von den Auswirkungen gibt es auf Twitter hier, hier und hier.
Extremen Niederschlag erlebte fast zeitgleich auch Norditalien. 740,6 Liter pro Quadratmeter fielen in der Nähe von Genua binnen zwölf Stunden. Das ist fast so viel wie der hiesige mittlere Jahresniederschlag. Bei dem schweren Unwetter im Juli in Deutschland und Belgien waren es in der Eifel am 14.7. 150 Liter. In Italien sah es in den vergangenen Tagen so aus.
Dann ist da noch die Geschichte des US-amerikanischen Menschenrechtsanwalts Steven Donziger, der trotz Kritik des Rats für Menschenrechte der Vereinten Nationen seit zwei Jahren von US-Gerichten unter Hausarrest gestellt ist, weil Chevron gegen ihn klagt, nachdem er in Ecuador Indigene bei einem Prozess gegen den Konzern wegen dessen Umweltverschmutzungen unterstützt hatte.
Oder die Blockade einer Shell-Raffinerie in Rotterdam durch Greenpeace-Aktivisten, das erfreuliche Aus für ein geplantes Flüssiggas-Terminal in Rostock, britische Pläne, in der Stromversorgung des Landes bis 2035 ohne CO2-Emissionen auszukommen, die Herstellung von Bio-Kerosin, die den Luftverkehr aber auch nicht völlig klimaneutral machen wird und eine Studie aus Bangladesch, die vor einer dortigen Zunahme der Sturmfluten warnt.
Auch über eine drohende große Abwanderung aus dem vietnamesischen Mekongdelta wegen des steigenden Meeresspiegels, Überflutungen und der Versalzung des Ackerlandes wäre noch zu schreiben gewesen, oder über die in London diskutierten flächendeckenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15 Meilen pro Stunde, was etwa 24 Kilometer in der Stunde wären.
Aber na ja, selbst diese Liste ist noch nicht vollständig.