Wo war sie doch gleich

Neben der Spur

Microsoft hat ein Patent für Schussel beantragt. Super.

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*Die wieder, aus Redmond", möchte man denken. Zumindest kommt diese Patentanmeldung von Microsoft. Heißt ja nicht, dass sie schon in Serie produziert wird. Aber trotzdem, also: Hier folgt der Patentantrag. Um es verkürzt zu sagen: die HoloLens soll dabei helfen, einen verlegten Autoschlüssel zu finden.

Wie Microsoft das machen will? Ganz einfach, HoloLens aufsetzen und durch den Raum schauen, das Ding hat sich markiert, wie und wo die wichtigsten Dinge des täglichen Lebens herumliegen. Und sobald man sich nicht mehr sicher ist, wo denn nun zum Beispiel die Wagenschlüssel herumlungern, kann man sie mit einem Enhanced Reality Feature finden.

Toll.

Gut, da sind noch ein paar Schwächen im gesamten Ansatz vorhanden. Es geht schon einmal damit los, dass wir alle hoffen, dass sich die Wagenschlüssel auch wirklich noch in Reichweite der schlauen Linsen befinden. Und nicht im Mülleimer, dessen Inhalt gerade seinen Weg in das Müllauto vor der Türe finden. Aber solch dynamische Entsorgung von persönlichem Eigentum kann man Microsoft nun wirklich nicht vorwerfen.

Was allerdings ein kleiner Haken ist, wäre folgendes Szenario. Person X, nennen wir sie einfachheitshalber "Schussel", also, "Schussel" denkt sich: Mann, wo sind denn schon wieder meine Autoschlüssel hingekommen. Kann man sich ja vorstellen, dass sich "Schussel" das denkt. Ist aber nicht so schlimm, denkt er sich, denn er muss ja nur das neue heiße Feature der HoloLens aktivieren, um die Schlüssel wieder zu finden.

Die HoloLens...genau...die Holo...wo war die doch gleich?

Das ist dann ärgerlich, denn selbst wenn "Schussel" jetzt die Wagenschlüssel wie durch einen spannenden Zufall fände, würde sie ja deshalb nicht automatisch damit die HoloLens zurückverfolgen können, denn Umkehrschlüsse sind in der digitalen Lebensführung eben nicht immer zuverlässig. So haben auch sehr viele schöne Menschen ein iPhone, aber deshalb macht ein iPhone noch lange nicht schön. Eben.

Und selbst wenn sich dann "Schussel" sagt "ach, die HoloLens kann ich sicher mit einer App auf meinem iPhone tracken", bedeutet das noch nicht, dass deshalb auch klar ist, wo sich gerade das iPhone aufhält. Vermutlich direkt neben dem Wagenschlüssel. Was jetzt in eine unendliche Schleife mündet und in der digitalen Lebensführung durchaus vorkommen kann.

Am besten, man passt auf seinen Mist ein bisschen besser auf, dann muss Microsoft nicht extra wieder irgendwelche Patentanträge einreichen...wenn sie die nicht vorher verlegt.