3-2-1 meins: Eine Lösung für den Krieg im Irak
Ein frustrierter, scherzhafter oder geld- bzw. aufmerksamkeitsgieriger Offizier der US-Army hat auf eBay einen Plan zur Lösung des Irak-Kriegs für 5 Millionen US-Dollar angeboten
Die Lage im Irak ist für die Bush-Regierung verfahren. Ein vernünftiger Weg zurück aus dem angerichteten Chaos, in dem Tag für Tag Dutzende von Menschen sterben, ist nicht zu sehen. Die Truppenverstärkung hat bislang keine Wirkung gezeigt, trotzdem wird diskutiert, ob man kurzfristig noch mehr Soldaten schicken soll, während der irakische Premierminister Maliki erklärt, die US-Truppen könnten ruhig abziehen, oder UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vor einem überstürztem Abzug warnt. Nach einem Bericht von UNICEF verschlimmert sich die Lage im Irak immer schneller. Kindern gehe es schlechter als noch unter Hussein.
Ein langjähriger US-amerikanischer Geheimdienstmitarbeiter hatte angesichts der Misere jetzt die Idee, ein bisschen Geld oder Aufmerksamkeit zu erhaschen, indem er auf eBay einen angeblich Erfolg versprechenden Plan für eine allseits gute Lösung des Irak-Kriegs zur Versteigerung anbot: „A Solution to the War in Iraq. Sound Advice for Those Who Need it Most.“ Das Angebot, das der Anbieter cptnabil, nach der New York Post Army Capt. Thad Krasnesky vom Fort Hamilton, offenbar zuständig für die Rekrutierung u.a. von Muslimen, für 5 Millionen Dollar auch sofort verkaufen wollte, wurde in der Zwischenzeit von eBay gesperrt.
Der Geheimdienstoffizier bei der Army, der sich angeblich gut im Nahen Osten auskennt, fließend arabisch spricht, Kultur und Geschichte kennt und an Desert Storm sowie am letzten Krieg im Irak teilgenommen hat, verspricht einen „erfolgreichen Plan“. Er sei an der Planung von Hunderten von Kampfeinsätzen beteiligt gewesen und habe an fast ebenso vielen teilgenommen, aber auch an humanitären Maßnahmen. Der Krieg habe 400 Milliarden Dollar und das Leben von über 3.500 US-Soldaten gekostet. Daher sei sein Angebot eines Plans für 5 Millionen angemessen, meint der Geheimdienstoffizier, der offensichtlich an Politiker oder gar einen Präsidentschaftskandidaten als Bieter denkt.
Trotz seiner Preisvorstellung startete Krasnesky die Auktion mit einem Dollar – und hat auch nicht mehr eingespielt, bevor eBay einschritt. Angeblich hatte er sich zu der Aktion entschlossen, nachdem trotz vieler Briefe an Abgeordnete, hohe Pentagon-Mitarbeiter und Präsidentschaftsbewerber niemand auf seine Vorschläge reagiert habe. Das könnte freilich auch an seinem 5-seitigen Plan gelegen haben. Darin soll vorschlagen, dass man die Situation nicht mit einem militärisch „riesigen Schwert“, sondern mit einem Skalpell angehen müsse. Tapfer erklärte er, dass er auch wieder in den Irak zum Einsatz zurückkehren, aber auch weiterhin seine Meinung über den verfahrenen Krieg äußern werden, auch wenn er seinen Job verlieren sollte.
Immerhin hat die Auktion, die durch die amerikanischen Medien ging, nicht nur große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern auch mehr als 100 Bieter und angeblich, wie im eBay-Forum berichtet, ein Höchstgebot von 99.999.999 US-Dollar, bevor die Auktion vom Netz genommen wurde und sich jetzt nur noch im Google-Cache findet.