Al-Hudaida: Die "Dynamik" im Jemen ändern
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Offiziell warten die VAE ab, ob die US-Regierung einen Angriff auf die Hafenstadt unterstützt. Inoffiziell gibt es auch andere Optionen
Unter Präsident Trump haben die USA ihre Einsätze im Jemen im Jahr 2017 deutlich verstärkt; als Ziele nannte Trump die Terroristen von al-Qaida (AQAP) und den Islamischen Staat. Im Februar 2017 gab es Empörung, weil US-Spezialeinheiten, Navy Seal, bei einem Einsatz Zivilisten töteten, darunter Kinder. Die Regierung im Jemen verbot daraufhin den Einsatz von US-Bodentruppen im Land.
Nur ein Teil des Bildes
Dessen ungeachtet hieß es Anfang Mai dieses Jahres, dass Green Berets im Jemen aktiv sind, wo sie laut Angaben von US-Vertretern und EU-Diplomaten Raketenstellungen von schiitischen Huthi-Milizen aufspüren.
Offiziell beschränkt sich der militärische Einsatz der USA im Einverständnis mit der jemenitischen Regierung laut New York Times auf Dronen-Angriffe gegen die genannten Terrorgruppen, die Aktivität von "Militärberatern", die Streitkräfte aus dem Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit geheimdienstlicher Aufklärung über ihre Gegner und deren Stellungen unterstützen.
Außerdem helfen die USA der saudi-arabischen Luftwaffe und den Jets der Vereinigten Arabischen Emirate bei der Betankung und mit der Munition für die Luftangriffe, die seit März 2015 laut UN-Schätzung 4.000 Zivilisten das Leben gekostet haben.
Wie gewöhnlich bei Militäreinsätzen bekommt die Öffentlichkeit nur einen Teil des Bildes zu sehen. Das gilt auch für die Informationen, die das Magazin Long War Journal heute als "gewichtigen Schritt zur Transparenz" wertet: die genauen Zahlen, Orte und Daten der Luftwaffeneinsätze der USA im Jemen in diesem Jahr.
Einsätze gegen al-Qaida und IS
"Centcom enthüllt das Ausmaß der Luftwaffeneinsätze im Jemen", lautet die verheißungsvolle Überschrift. Mitgeteilt wird, wann und wo Einsätze gegen al-Qaida auf der arabischen Halbinsel (Aqab) und den IS von Januar 2018 bis Mai geflogen wurden. Es stellt sich heraus, dass es insgesamt 28 Angriffe gab, zum Beispiel gegen Ausbildungslager, meist im Süden und im Zentrum des Jemen.
Hinzugefügt wird, dass im letzten Jahr 131 Angriffe geflogen wurden (125 gegen Aqab, 6 gegen den IS) und im Vergleich dazu 44 im Jahr 2016 noch unter Präsident Obama. In diesem Jahr wird die "Marke von 2017" bei gleichbleibender Einsatzfrequenz nicht mehr erreicht, so Bill Roggio vom Long War Journal, der mit keinem Wort auf die aktuelle Situation im Jemen eingeht.
Die liefert nämlich schon einen interessanten Kontext zur Botschaft, dass die US-Luftwaffe im Jemen sich auf al-Qaida- und IS-Ziele konzentriert und dabei bislang zurückhaltender vorgeht als im ersten Jahr der Präsidentschaft Trumps.
Die große Frage, die sich seit einigen Tagen im Jemen stellt, ist, ob die Hafenstadt al-Hudaida angegriffen wird. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien haben dies laut Wall Street Journal von den USA abhängig gemacht. Die geben sich, was ihre Rolle im Jemen angeht, wie erwähnt, am liebsten zurückhaltend und erzählen nur die Hälfte.