Atommächte gegen neue Atombomben, aber für eigene Massenvernichtungswaffen

Seite 3: Wenn dann der Krieg losgeht, ist die Schuldfrage längst geklärt

Nach diesem Muster besprechen die hiesigen Medien tatsächlich solche Fälle wie den Iran. Umso schlimmer, wenn die "Bösen" auch noch andere ihres Schlages unterstützen, also im Falle Irans die Feinde Israels wie Hisbollah, Hamas, Syrien oder die falsche Seite im Bürgerkrieg in Jemen.

Dem muss unbedingt Einhalt geboten werden, lautet der gar nicht friedliche Antrag an das "gute" Deutschland, das "gute" Europa und natürlich an den "großen guten" Bruder jenseits des Atlantiks.

Mit einer solchen Sicht auf die politischen Verhältnisse ist es dann auch gar nicht merkwürdig, dass ausgerechnet den um die Weltmacht konkurrierenden Staaten mit ihren alles zerstörenden Waffen mehr Vertrauen entgegengebracht wird als einem Land, das sich gegen diese Weltmächte behaupten will.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Iran ist in diesem Szenario nicht in Wahrheit "der Gute". Dieser Staat verfolgt seine politischen und ökonomischen Interessen wie alle anderen auch, und auch auf Kosten der Mehrheit seiner Bürger. Nur wird ihm das von seinen machtvollen Gegnern – aus den erwähnten Gründen – verwehrt.

Wenn irgendwann die USA sich doch zum Krieg gegen Iran entschließen oder Israel Raketen auf iranische Atomanlagen schießt, ist die Schuldfrage längst geklärt. Und die Europäer, allen voran Deutschland, werden ihr Bedauern ausdrücken, dass das Ergebnis des Angriffs nicht auf dem Wege ihrer "friedlichen" Diplomatie zustande gekommen ist.

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