Baskische Internetoffensive

Es gibt Geld von der Regionalregierung für alle, die sich einen Internetzugang verschaffen

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Konekta Zaitez (Schließ Dich An), heißt ein Programm der baskischen Regionalregierung. In den drei Provinzen in Spanien, die als Autonome Baskische Gemeinschaft gelten, soll ein ehrgeiziges Programm die Informationsgesellschaft und die Nutzung des Internets fördern. Das Programm läuft seit sieben Monaten, findet nun Nachahmer und wird um Ausbildung ergänzt.

"Wir sind stolz darauf, dass unsere Initiative nun auch in Navarra aufgenommen wird", erklärte Aitor Cabanera. Cabanera ist verantwortlich für Konekta Zaitez und ist stolz, dass die Nachbarprovinz dem Beispiel folgt. War geplant, innerhalb von drei Jahren 200.000 Privathaushalte mit einem Zugang zum Internet zu versehen, so wurde schon nach nur sieben Monaten ein Drittel des Ziels erreicht, berichtet Cabanera stolz.

Bei dem Angebot ist das auch kein Wunder. Die baskische Regionalregierung schießt jedem Käufer eines Computers direkt beim Kauf 25.000 Peseten (300 Mark) zu. Wickelt man den Vorgang über eine der elf beteiligten Sparkassen und Banken ab, dann regnen noch einmal 20.000 Peseten (250 Mark) herab. "Bedingung ist, das gewisse technische Anforderungen erfüllt werden, damit die Rechner nicht gleich wieder überholt sind", sagt Cabanera. Die Anforderungen sind für Macintosh und PC unterschiedlich, ebenso zwischen Laptop und Desktop.

Doch quasi alle in Spanien käufliche Geräte erfüllen sie. Für etwa 1000 Mark kann sich jeder Mensch, der in einer der drei baskischen Provinzen einen Wohnsitz hat, einen aktuellen Computer, Modem und Bildschirm inklusive, haben. Wer einen Superrechner mit Zubehör will, lässt sich den von einer der Sparkassen zu günstigsten Bedingungen über eine Spanne von bis zu elf Jahren finanzieren.

Das Equipment muss in einem der Läden gekauft werden, die sich an dem Programm beteiligen. "Das dürften alle sein, die es hier gibt", sagt der Kampagnenchef. Tatsächlich prangt selbst an den kleinsten Computerläden das obligatorische K im Kreis, das für das Programm steht. Die Läden sind verpflicht, den Kunden sofort einen Internetzugang bereit zu stellen, damit es gleich losgehen kann.

Als Ursprung der Kampagne sieht Javier Barace die Subventionierung von Computern durch die baskische Sparkasse (Kutxa) in der Provinz Guipuzkoa. Die Kutxa hatte im vergangenen Jahr damit begonnen, allen Kunden der Sparkasse 20.000 Peseten zu schenken, wenn sie einen Internetzugang haben. "Für uns geht es darum, langfristig mit unserem Projekt e-Gipuzkoa die Nutzung neuer Technologien zu fördern", sagt Barace. Die Kutxa hat deshalb ihre Initiative in Konekta Zaitez übergehen lassen. Sie bietet den Kunden zusätzlich einen Einführungskurs in einem ihrer 28 Ausbildungszentren an. So verwundert es nicht, das fast alle der 20.000 Rechner, die in Guipuzkoa unter die Basken kamen, über die Sparkasse finanziert wurden.

Die Ausbildungsidee nahm jetzt auch Konekta Zaitez als gesamtes auf. Im Juli werden in je einer Kleinstadt der drei Provinzen Computerzentren aufgebaut, in denen Fragen und Probleme der Nutzer praktisch geklärt werden. Nach dem Test sollen diese Zentren in der Fläche umgesetzt werden, sagt Aitor Cabanera.

Der Kutxa wie der baskischen Regionalregierung geht es darum, die baskische Gesellschaft für die Zukunft vorzubereiten. Zwar sei die "Blase Internet erst mal geplatzt", aber wer nichts tut, muss das später teuer bezahlen, sind sich Barace und Cabanera einig. Die Kutxa geht bei den eigenen Angestellten deshalb noch weiter. Denen bietet sie an, bis zu 75 Prozent des Kaufpreises eines neuen Rechners zu tragen, wenn sie nach einem Kurs nachweisen, wesentliche Vorgänge, wie Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation und Internet, zu beherrschen.

Es gehe bei allem angeblich nicht darum, Arbeitsplätze abzuschaffen, sondern die Leute zu befähigen, andere, höherwertige Tätigkeiten auszuüben. "Wir wissen ja, wie das mit der Aus- und Fortbildung ist, über Zwang funktioniert nichts", sagt Javier Barace. Mit dem Anreiz für die Mitarbeiter hat es die Kutxa geschafft, dass etwa 80 Prozent der Angestellten an den Kursen teilnehmen. Mit Konekta Zaitez insgesamt hat sich die Zahl der Internetnutzer im Baskenland schon jetzt fast verdreifacht.