Biden macht ernst mit dem Klimaschutz
Weltweit hatten die Klimawandel-Skeptiker in Kooperation mit der Lobby der alten Energiewirtschaft über Jahrzehnte vor dem Umstieg auf erneuerbare Energien gewarnt
Die Energiewende sei eine Gefahr für Jobs und für die Wirtschaft und überhaupt physikalisch unmöglich. Sonne und Wind würden niemals ausreichen für die komplette Energieversorgung. Die ökonomischen, ökologischen und sozialen Chancen der solaren Energiewende wurden einfach geleugnet.
Diese "Argumente" waren schon bisher lächerlich und falsch. Allein die Sonne schickt uns 15.000 mal mehr Energie als die acht Milliarden Menschen heute brauchen. Und diese Naturenergie ist - im Gegensatz zur alten fossil-atomaren Energieversorgung - preiswert, umweltfreundlich und für alle Zeit verfügbar. Und die erneuerbaren Energien schaffen weit mehr Jobs als bei der alten Energiewirtschaft verloren gehen.
Hierzulande kamen noch die typisch deutschen Bedenkenträger gegen alle technologischen Fortschritte dazu. Auch das Wunder der deutschen Solarforschung wurde einfach ignoriert. Es hat dazu geführt, dass heute die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom noch ein Fünfzigstel dessen kostet, was diese vor 40 Jahren gekostet hat.
US-Präsident Joe Biden hat ein Signal zum Umbau der Industriegesellschaft gesetzt
Doch diese Ignoranz scheint nun endgültig vorbei. US-Präsident Biden hat bei seinem virtuellen Klimagipfel ein Signal zum Klima- und umweltfreundlichen Umbau der Industriegesellschaften gegeben, das einen weltweiten Aufbruch ins Solarzeitalter bedeutet.
Biden treibt die Welt zum und beim Klimaschutz über die Energiewende an. Sein Vorgänger Obama hat beim Pariser Klimagipfel vor fünf Jahren zugesagt, dass die USA ihre Treibhausgase bis 2030 gemessen an 2005 um 25% verringern würden, Biden hat diese Zahl jetzt verdoppelt. Er will über erneuerbare Energien, E-Mobilität und energetische Gebäudesanierung 50% einsparen. Und treibt damit alle anderen an, es nachzumachen.
Die ersten Ergebnisse dieses Gipfels:
· Chinas Präsident Xi beschwört die Harmonie zwischen Mensch und Natur und bekräftigt, dass sein Land bis 2060 klimaneutral sein werde und ab 2025 seinen Kohleverbrauch verringern werde.
· Kanada hebt seine Ziele für 2030 von 30 auf 40 bis 45% gegenüber 2005 an
· Indiens Präsident Modi kann auf Erfolge beim Ausbau von Solar- und Windenergie hinweisen
· Japan kündigt an, seine Emissionen bei 2030 um 46% gegenüber 2013 zu verringern, bisher waren lediglich 26% vorgesehen
· Sogar Brasilien hat sich bereit erklärt, die illegale Abholzung des Amazonas bi 2030 zu beenden und seine Emissionen innerhalb von zehn Jahren um 50% zu reduzieren.
· Einen Tag vor der Konferenz hatten die EU-Länder erklärt, Ihre Emissionen statt um bisher 40% um 55% bis 2030 senken zu wollen - gemessen an 1990.
Reichen diese Ergebnisse aus?
Das alles reicht noch nicht aus, um das 1,5 Grad-Ziel von Paris zu erreichen, aber es ist ein erster Schritt zu diesem Ziel und er ist ehrgeiziger als alle Schritte zuvor. Das Paris-Ziel kommt nun endlich in Reichweite. Spitzenpolitiker aus der ganzen Welt erkennen jetzt erstmals die riesigen Chancen für den kompletten Umstieg in absehbarer Zeit auf die erneuerbaren Energien. Klar wird erstmals vor der Weltöffentlichkeit: Das Solarzeitalter beginnt, die Sonne gewinnt. Die ewigen Bedenkenträger sind auf dem Rückzug.
In Deutschland müssen auch die Kohlefreunde erkennen: Wir müssen lange vor 2038 komplett aus der Kohle aussteigen, wenn wir international ökonomisch nicht abgehängt werden wollen.
Dass auf Bidens Einladung auch Russlands Putin und Chinas Xi trotz aller politischer Spannungen am virtuellen Klimagipfel teilnahmen, zeigt, dass die Rettung des Weltklimas das große Friedensthema dieses Jahrzehnts werden kann.
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