Bill Gates kurz vorm Knast
Geheime Papiere und Verbrecherfotos von Prominenten im Internet
Bevor es andere (z.B. im Forum) machen, muss jetzt mal ganz klar gesagt werden: Dieser Text hier dient ausschließlich der Unterhaltung, hat weder wissenschaftlichen noch kulturhistorischen Anspruch, ist vielmehr moralisch verwerflich, da er voyeuristischen Neigungen nachgibt, den unbedarften Leser sogar zum Ausleben etwaig vorhandener voyeuristischer Neigungen animiert und jenen Internetauftritten eine Plattform bietet, welche die Privatsphären von Menschen verletzen, die einem zwangsläufig unter Beobachtung der Öffentlichkeit stattfindenden Beruf nachgehen oder - gingen. Dieser Text hat in einem seriösen, Grimme Preis-dotierten Online-Magazin wie "Telepolis" nichts zu suchen. Oder doch?
Es geht also um Schauspieler, Musiker und andere Personen des öffentlichen Lebens, über die Interessierte im Internet Dinge finden können, die gemeinhin den öffentlichen Augen verborgen bleiben, weil es sich um Privatangelegenheiten handelt. Oder würden Sie, geschätzter Leser, den Haftbefehl, der Ihnen vor 26 Jahren wegen bekifften Fahrens und wiederholten Entfleuchens der Staatsgewalt persönlich ausgehändigt wurde, worauf Sie umgehend in eine kleine Zelle gesteckt wurden, aus der sie Ihr wohlhabender Vati erst zwei Stunden später mithilfe eines befreundeten Anwalts herausholte, würden Sie also diesen Haftbefehl auf ihre Homepage stellen? Nee, würden sie nicht. Bill Gates bestimmt auch nicht.
Der ist aber zu sehen auf The Smoking Gun, wie er schelmisch in die Kamera linst, ein kleines Schildchen um den Hals tragend, einmal von vorn, einmal im Profil, bitte stillhalten - knipps, knipps! Das Polizeifoto wurde 1977 in Albuquerque, New Mexico, geschossen, weil der damals noch recht aufgeweckt wirkende Bill gegen irgendwelche Verkehrsregeln verstoßen hatte - nähere Einzelheiten zum Vergehen verschwanden mit der Zeit, weil Grinsebacke Gates ja erst ein paar Jährchen später mit seinem Computerkram um die Ecke bog und das lebenslange Speichern von Daten zumindest theoretisch möglich machte. Verbrecherfotos also - davon gibt's hier viele.
Unter anderem von Jackass Steve-O (interessant, wie sich geistige Beschränktheit auf die Physiognomie auswirkt), Heimwerkerkönig Tim Allen (gleichfalls), Schmalzlocke Hugh Grant (wanderte in den Knast nach erfolgreich empfangener Mundpenetration), Frank Sinatra (fremdgegangen - damals war das noch verboten), Steve McQueen (angeschlagen, saucool grinsend und zwei Finger zum Victory-Zeichen spreizend - gleich mal als Hintergrundbild fürs Desktop installieren) und Ozzy Osbourne (in blond).
Wo wir schon mal bei unvorteilhaften Bildern sonst gerne vorteilhaft erscheinender Prominenter sind, zuckeln wir doch kurz noch auf Metal-Sludge.com, wo alte Fotografien allseits bekannter Hartwurst-Musiker installiert wurden. Da sehen wir die ihre üppigen Formen heute gern in bonbonfarbene Kleidungsversuche quetschende Mädchen-Rocker The Donnas als ganz und gar unüppige Schulmädchen, die gar nichts in derbe farblose Kleidungsversuche quetschen, sondern einfach nur drinhängen wie nix Haltbares. (Ja ja, Häme ist hässlich. Zur Beruhigung: Der Autor sah erst vorgestern tausendfach beknackter aus als alle hier genannten Personen in ihren schlimmsten Momenten.) Es gibt ein Foto von Incubus-Sänger Brandan Boyd aus einem Highschool-Jahrbuch, aus dem er mit langer Matte und Schnuckel-Grienen lugte.
Hatte er auch allen Grund zu, wurde er doch zum bestaussehendsten männlichen Frisuren-Gott der Schule gekürt. Wir sehen Rüpel-Redneck Kid Rock als Knabe mit überkandidelter Vanille-Ice-Hochfrisur. Immerhin: Das mit dem Stinkfinger hatte er damals schon drauf. Schön übel auch, wie die beiden musikalischen Hartwurst-Fabrikanten Jeff Hanneman and Kerry King 1980 posierten - in Stretch-Hosen, schlimmen Haaren und krebserregenden Farben. Wenig später machten sie mit Slayer die brutalste Musik der Welt uns sahen auch so aus. Richtig heftig sah übrigens auch Tool- und A Perfect Circle-Sänger Maynard Keenan aus - wie ein kreuzgefährlicher Truckfahrer nämlich, auf Amphetaminen im Anti-Aggressionstraining zurückgelassen, vollkommen wahnsinnig. Toll, dass er das seit geraumer Zeit mit Musik kompensiert.
Genug jetzt der frappierenden Bilder, wenden wir uns dem harten Stoff zu: den geheimen Papieren. Davon gibt es auf The Smoking Gun viele. Das lassen wir die Macher mal kurz selbst erklären:
The Smoking Gun brings you exclusive documents - cool, confidential, quirky - that can't be found elsewhere on the Web. Using material obtained from government and law enforcement sources, via Freedom of Information requests, and from court files nationwide, we guarantee everything here is 100% authentic. The site was founded in April 1997. In December 2000, The Smoking Gun was acquired by Court TV, a basic cable network with more than 72 million subscribers.
Heftig, nicht? Also: Das haben wir dann da. Zum Beispiel Papiere, die beweisen, dass Lenny Kravitz seit 1992 nicht mehr gewählt hat. Das allein wäre nicht so schlimm (Es sind schon weit ehrenwertere Männer an der Wirkungslosigkeit demokratischer Mechanismen verzweifelt.), wenn Herr Kravitz nicht im Rahmen der Kampagne "Rock The Vote" mit stolzgeschwellter Brust und in erster Reihe Millionen amerikanischer Jugendlicher zur Teilnahme an der Präsidentschafts-Wahl aufgefordert hätte. Das ist wie vollgekokst zum Termin mit dem Fotografen für die "Keine Macht den Drogen"-Anzeige zu erscheinen.
Last but not least: ein Haufen Papiere: Es gibt Anwaltsbriefe, Urteilsschriften, Arzt-Atteste und all so Zeug von, mit und über Leute wie Sean Penn, The Doors, Eminem, Celine Dion, Madonna und Michael Jackson.....