Bodenverlust durch Getreideanbau, Uranmunition und Atommüll durch Kernfusion

Seite 2: Wie wirkt Uranmunition?

Am Artikel "Gegen Krieg, für die Umwelt" von Wolfgang Sachsenröder kritisiert ein User:

Es wird der Eindruck erweckt, Uranmunition wäre nur in Kuwait eingesetzt worden -von Saddam. Der ließ bekanntlich Kuwaits Ölquellen in Brand setzen, aber die Uranmunition stammte von USA und Nato. (...) Die aus atomaren Abfällen hergestellte und als Atomar-Chemische-Waffe endlich zu ächtende Völkermord-Munition wurde von den USA aber schon im völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg der Nato eingesetzt: Atommüll, Plutonium statt im Endlager feinzerstäubt in Wohngebiete geschossen, verseuchtes Wasser und bis heute Krebstote, Totgeburten und Missbildungen bei Neugeborenen.

Es ist richtig und wird auch von offiziellen Stellen zugegeben, dass Uranmunition nicht nur in Kuwait eingesetzt worden ist. Dazu heißt es etwa bei der Universität Oldenburg:

Nach NATO-Angaben wurde Uran-Munition im Golfkrieg und auf dem Balkan eingesetzt; auch im Irak-Krieg im Jahre 2003 kam Uran-Munition zum Einsatz. Informationen des US- amerikanischen Verteidigungsministeriums zufolge wurde im Golfkrieg von verschiedenen Waffensystemen eine Uran-Menge von insgesamt etwa 330 Tonnen verschossen. Der größte Teil davon stammte aus der "GAU-8" Bordkanone (Kaliber 30 mm) des US-Kampfflugzeugs "A-10": ca. 784.000 Geschosse mit insgesamt ca. 230 Tonnen Uran.

Nach Angaben aus dem deutschen Verteidigungsministerium wurden von demselben Kampfflugzeug im Kosovo 31.000 Uran-Geschosse und in Bosnien/Herzegowina 10.800 Uran- Geschosse abgefeuert. Dies entspricht einer Uran-Menge von ca. 11,5 Tonnen.

Uranmunition wird insbesondere wegen ihrer panzerbrechenden Eigenschaften verwendet. Was ist nun über die Herstellung und Eigenschaften dieser Munition zu sagen? Die Projektile enthalten abgereichertes Uran, was ein Abfallprodukt aus der Urananreicherung ist. Sie besteht "größtenteils aus dem nicht zur Kettenreaktion fähigen Isotop 238U" und ist daher nur schwach radioaktiv.

Schädlich für Gesundheit und Umwelt ist das Isotop Uran-238 zum einen wegen seiner chemischen Toxizität, zum anderen wegen seiner radioaktiven Eigenschaften. Uran zählt als chemisches Element zu den Schwermetallen, weswegen auch strenge Grenzwerte für die Aufnahme von Uran gelten – etwa für natürlich vorkommendes Uran in manchen Trinkwasserquellen. Ferner hat Uran-238 eine radiotoxische Wirkung, das heißt, dass die ionisierende Strahlung zellschädigende Prozesse im Körper auslöst.

"Die radiotoxische Wirkung von Uran-238, dem Hauptbestandteil von abgereichertem Uran, beruht vor allem auf dessen α-Strahlung. Die radiotoxische Wirkung ist bei gleicher Aktivitätsmenge vergleichbar mit der radiotoxischen Wirkung von Plutonium-239 oder anderen radioaktiven Schwermetallen mit α-Zerfall wie z.B. Radium-226 oder Thorium-232", so die Uni Oldenburg.

Die radiotoxische Wirkung ist vor allem dann bedenklich, wenn das Isotop als Staub eingeatmet oder mit der Nahrung aufgenommen wird und die Quelle der Alphastrahlung bis zum Wiederausscheiden damit im Körper selbst liegt. Und beim Einschlag uranhaltiger Geschosse werden feinste Partikel oder Aerosole frei, die sich in der Umwelt und der Atemluft verteilen können.

Plutonium sollte Uranmunition eigentlich nicht enthalten, allerdings wurden 2001 in der von der NATO im Kosovo verwendeten Uranmunition Verunreinigungen mit Plutonium gefunden. Das US-Verteidigungsministerium hatte mögliche Verunreinigungen damals zugegeben. Ob dadurch zusätzliche Gesundheitsgefährdungen entstanden sind, blieb umstritten.

Uranmunition ist trotz ihrer toxischen Eigenschaften bislang nicht international geächtet.

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