Brexit: Schlecht für britische Wirtschaft nach Bank of England und Regierung

Bank of England. Bild: Eluveitie/CC BY-SA-3.0

Beim Brexit geht es um die wirtschaftlichen Folgen des grassierenden Nationalismus

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Die Briten, die für den Brexit gestimmt haben, könnten Großbritannien vielleicht mehr Souveränität verschaffen, aber das Groß in Großbritannien riskieren - und vor allem einen Einbruch der Wirtschaft. Das wurde schon lange prophezeit, bislang ist es nicht eingetreten, schließlich ist das Land noch nicht von der EU abgekoppelt. Aber die Bank of England prophezeit Schlimmes.

Wenn britische Politiker einen ungeordneten Ausstieg verfolgen, den die Premierministerin Theraesa May verhindern will, dann könnte die Wirtschaft im schlimmsten Fall innerhalb eines Jahres um 8 Prozent schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit wird entsprechend steigen, vielleicht um 7,5 Prozent, das Pfund abrauschen, was die Inflation und damit auch die Zinsen nach oben treiben würde. Das BIP könnte um 8 Prozent sinken. Die britischen Banken würden aber nach Ansicht der Zentralbank die Krise überleben können, aber die Immobilienpreise könnten um ein Drittel einbrechen. Ab 2023 könnte sich eine Erholung ergeben, allerdings geringer, als wenn Großbritannien in der EU bliebe.

Die Regierung hat selbst einen Bericht veröffentlicht. Auch nach diesem wäre eigentlich besser, das Land bliebe in der EU. Nach Mays gedämpften Brexit-Plan würde die Wirtschaft auch nach 15 Jahren noch 3,9 Prozent kleiner sein, als wenn das Land in der EU bleiben würde. Käme es zu einem abrupten Bruch, wird veranschlagt, dass die Wirtschaft sogar 9,3 Prozent geringer sein könnte.

Das ist natürlich im Vorlauf für die Diskussion im Parlament propagiert, bei der es um die Billigung des Deals von May mit der EU geht. In einer Zeit, in der zunehmend Regierungspositionen hinterfragt werden, dürfte das die harten Brexit-Befürworter nicht überzeugen. Dabei geht es um Nationalismus und nationalem Separatismus und Globalismus sowie Antimigrationspolitik. Noch ist nicht klar, was der in vielen Ländern aufblühende Nationalismus kosten wird, auch an Jobs und Lebensstandard. Donald Trump, der den Nationalismus am Schalthebel in Washington verfolgt, hat gerade einen Rückschlag erfahren, nachdem GM verkündete, mehrere Standorte in den USA zu schließen und tausende Arbeiter zu entlassen.

The British economic establishment always gets it wrong. Wrong about joining the ERM, wrong about leaving it, wrong about joining the Euro, wrong about Project Fear after the referendum. They can't forecast six months out - why should we believe them over 15 years?

Boris Johnson

Sollten die Nationalisten und EU-Gegner in Großbritannien oder in den USA das Land in eine Rezession stürzen, wird das für die Rechten in ganz Europa ein Menetekel sein. Schon vorher könnte das in Italien die Folge der Entscheidung der Rechtsregierung sein, mehr Schulden zu machen. Man könnte schließlich auch die Reichen stärker besteuern. Aber hier sind die Nationalisten zu ängstlich oder ideologisch verblendet.

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