Brüchiges Eis, steigender Meeresspiegel
Seite 2: Auftauende Permafrostböden rutschen ins Meer
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Über Rekordtemperaturen im arktischen Winter und dünner werdendes Meereis haben wir an dieser Stelle mehrfach berichtet. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Arktis schon in 10 bis 15 Jahren im Sommer eisfrei sein könnte.
In einer sich erwärmenden Arktis unterliegen schon heute die Küsten einer starken Veränderung. Das Auftauen von Permafrostböden führt zu Erosion der Küsten ins Meer und damit zum Eintrag von Nähr- und Schadstoffen. Wissenschaftler des AWI sind daher der Meinung, die Auswirkungen dieses Phänomens auf die Ökosysteme an den arktischen Küsten müssten besser untersucht werden.
"Herschel Island verliert pro Jahr bis zu 22 Meter seiner Steilküste. Der aufgetaute Permafrostboden rutscht dann in Form von Schlammlawinen ins Meer und trübt die umgebenden Flachwasserbereiche so großflächig ein, dass die braun-grauen Sedimentfahnen viele Kilometer weit ins Meer hineinreichen", berichtet der Polarforscher Michael Fritz. Die Insel liegt an der nördlichen Küste Kanadas in der Beaufortsee. So könnten zum Beispiel Stickstoff, Phosphor oder Quecksilber in die Flachwasserbereiche gelangen und dort die Lebensbedingungen verändern.
Proteste gegen Tagebau
Am Sonntag fand der nun schon traditionelle Sternmarsch gegen neue Tagebaue in der Lausitz statt. Von einer möglichen Ausweitung des Tagebaus Jänschwalde sind nach wie vor die Dörfer Atterwasch, Kerkwitz und Grabko bedroht, im Interview mit dem RBB sprechen Einwohner von einer bereits zehn Jahre währenden Unsicherheit, ob ihre Dörfer abgebaggert werden oder nicht. Wie berichtet, sind die Kraftwerke und Tagebaue im vergangenen Jahr der LEAG übertragen worden, die neuen Eigentümer haben sich aber bislang nicht dazu geäußert, ob sie die Braunkohletagebaue in Zukunft erweitern wollen.
Zwei Blöcke des Kraftwerks Jänschwalde mit je 500 Megawatt werden ab Herbst 2017 und 2018 in die Kapazitätsreserve gehen, was den Kohlebedarf vor Ort weiter verringern wird und eine Ausweitung eigentlich unnötig macht.
In Kolumbien ist das Engagement gegen die Zwangsumsiedlungen durch den Kohlebergbau in der Region Cesar weiterhin lebensgefährlich. Am 7. Januar ist Aldemar Parra García, Kleinbauer und soziale Führungsperson aus der Region auf offener Straße erschossen worden, wie die Organisation urgewald mitteilt. Der Ermordung waren Todesdrohungen vorausgegangen und erst vor vier Monaten war der Minengegner Néstor Martínez in derselben Region ermordet worden. Urgewald sieht die großen deutschen Energieversorger in einer besonderen Verantwortung, da sie große Mengen Steinkohle aus der Region Cesar beziehen.