CNN macht Werbung für die Laserwaffe der Navy im Persischen Golf

LaWS auf der USS Ponce. Bild: US Navy

Ein Lehrstück über die Käuflichkeit im Grunde staatstragender Medien, die Trump als "Fake News" bekämpft

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Die Navy hat eine neue Laserwaffe getestet und dazu ausgerechnet CNN eingeladen, eines der Medien, die vor allem den Zorn von Donald Trump erregen und die er auch weiterhin als Präsident beschimpft und nur Fake News nennt. Sollte CNN im Dienste der Navy also Fake News verbreiten?

Der Sender ließ sich jedenfalls für Propagandazwecke einspannen, um mit der einigermaßen neuen Waffe die amerikanische Öffentlichkeit und die Politiker zu beeindrucken, aber auch um die Muskeln vor möglichen Gegnern spielen zu lassen, allen voran gegenüber dem Iran. Zwar wurde dem Land bescheinigt, das Atomabkommen einzuhalten, gleichzeitig belegt die Trump-Regierung den Iran mit neuen Sanktionen.

Im Persischen Golf haben die USA seit langer Zeit permanent eine Armada stationiert, das Land ist von US-Militärstützpunkten in Afghanistan und Pakistan und in den Golfstaaten eingekreist. Donald Trump hat im Verbund mit Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten den Iran erneut zum Unruhefaktor in der Region und Terrorunterstützer erhoben.

Ein von der Navy entwickelter Prototyp der AN/SEQ-3 Laserwaffe (LaWS) wurde bereits ab Sommer 2014 auf der USS Ponce im Persischen Golf installiert. Das alte Transportschiff war im Zuge der Spannungen mit Iran umgerüstet worden. Offiziell soll es als Minenräumer dienen, aber der eigentliche Zweck war es, in einem Konfliktfall eine schwimmende Plattform für den Einsatz von Schnellbooten und Kampfhubschraubern der Spezialkräfte darzustellen (Iran droht, USA verstärken Truppen im Persischen Golf). Und offenbar wird das Schiff auch zum Testen neuer Waffensysteme benutzt.

Mit dem LaWS stand der Iran im Visier, der gerne einmal mit Drohnen und Schnellbooten US-Schiffe und -Flugzeuge provozierte. Mit dem Lasersystem sollen kleinere Drohnen und Schnellboote bis zu einer Entfernung von 1,5 Kilometern ausgeschaltet werden können. Es heißt, dass die Laserwaffe auch gegen Hubschrauber oder Raketen eingesetzt werden könne.

Angepriesen wurde es 2014 als ein System, bei dem ein Schuss mit einem Photonenstrahl gerade einmal einen US-Dollar koste. Weil die Energiequelle nie leer wird, sei das eine gute "Alternative, teure Munition auf billige Ziele zu schießen". Bedient werden könne der mit dem Zielsystem Phalanx verbundene Laser zudem von einem Soldaten, der an einer Art Computerspielkonsole sitzt und mehrere Ziele verfolgen und dann optisch blenden, nur beschädigen oder ganz zerstören könne. Im Prinzip könne jeder die Waffe bedienen.

Ende September 2014 wurde das Lasersystem, nachdem erfolgreich eine kleine Drohne abgeschossen, eine Granate zur Explosion gebracht und der Motor eines Schnellbootes zerstört wurden, bereits als funktionsfähig erklärt und durfte zur Selbstverteidigung eingesetzt werden. Für 2017 war die Einsatzbereitschaft frühestens vorgesehen. Die wurde nun im Beisein von CNN von der Navy demonstriert. Als wäre er ein Staatssender berichtet CNN pflichtgemäß, die Waffe sei keineswegs mehr Science Fiction oder experimentell, sie sei bereit, ab heute gegen Ziele gerichtet zu werden.

"Bemerkenswert präzise" und vor allem billig

CNN dient der Navy gewissermaßen zur Verbreitung billiger Werbung. Und weil der Sender exklusiv bei der Demonstration dabei sein durfte, macht er auch willig mit und lässt dabei Offiziere zur Wort kommen. Auf Abstand oder gar Kritik wird verzichtet. So wird Captain Well zitiert, dass ein Laserstrahl genauer sei als eine Kugel. Zudem funktioniere sie mit Lichtgeschwindigkeit, 50.000 Mal schneller als eine heranfliegende Interkontinentalrakete, was schon ein kleiner Wink an Iran oder Nordkorea sein dürfte. Und Leutnant Hughes wirbt für die Waffe: "Wir brauchen uns nicht um Wind, um Reichweite oder etwas anderes kümmern. Wir können Ziele mit Lichtgeschwindigkeit treffen."

CNN durfte "aus erster Hand", wie man stolz erklärt, Geschwindigkeit und Leistung "bezeugen". So wurde eine Drohne, wie sie "zunehmend der Iran, Nordkorea, China, Russland und andere Gegner" verwenden" - welcher Art bleibt im Dunklen - zum Absturz gebracht, indem ein Flügel durch den Laserstrahl in Brand gesetzt wurde. Hughes beschreibt den Vorteil einer Laserwaffe: Man müsse die Bahn des Ziels nicht mehr vorherberechnen, mit Lichtgeschwindigkeit könne man einfach zielen und schießen.

Schön auch die Sprache: "Wir sehen es, wir fokussieren auf es und wir können das Ziel negieren." Und das alles, wie CNN schreibt, still und unsichtbar. Und die Laserwaffe sei nach der Navy "bemerkenswert präzise", so dass sich Kollateralschäden reduzieren ließen. Wieder wird hervorgehoben, wie billig der Laser sei, der mit einem kleinen Dieselgenerator betrieben wird und sich in den letzten drei Jahren als "unglaublich effektiv" erwiesen habe.

CNN berichtet, die Navy würde an Laserwaffen der zweiten Generation arbeiten, die auch Raketen abschießen könnten. Das seien aber geheime Entwicklungen. Der Artikel endet damit, dass noch einmal die servile Haltung der CNN-Reporter, wenn man sie so nennen will, demonstriert wird und schon fast wirklich Fake News produziert werden: "Als wir Wells fragten, ob das jetzige LaWS eine Rakete abschießen kann, sagte er einfach 'vielleicht' und lächelte."