COP28 endet ohne klares Aus für Kohle, Öl und Gas

Seite 2: Auf dem Weg zu 2,4 Grad Erderwärmung

Zurzeit sieht es jedenfalls eher danach aus, dass wir in den Weg in eine um 2,4 Grad Celsius wärmere Welt sind. So das Ergebnis des neuesten World Energy Outlook der Internationalen Energie Agentur (IEA).

Vorausgesetzt, ihre Prognosen für den weiteren Verlauf des Bedarfs an fossilen Brennstoffen treffen ein. Demnach würde der Höhepunkt der weltweiten Kohlenutzung bereits in den nächsten Jahren erreicht, was realistisch erscheint. China hat versprochen, ab 2025 den Verbrauch von Kohle schrittweise zu reduzieren.

Für Öl und Gas könnte demnach der Höhepunkt, das heißt, der Peak, bis 2030 erreicht werden, für ersteres sogar schon etwas früher.

Doch dieser Rückgang käme zu spät, würde uns immer noch, wie zuvor erwähnt, eher in eine um 2,4-Grad Celsius wärmere Welt führen. Das verbliebene CO2-Budget der Menschheit reicht noch, wie berichtet, für sieben Jahre.

Nächsten 7 Jahre entscheidend für Klimawandel

Das heißt, wenn wir die nächsten sieben Jahre weiter so viele Treibhausgase emittieren, wie bisher, ohne im Anschluss von einem Tag auf den anderen aufzuhören, haben wir nicht einmal mehr eine Fifty-Fifty-Chance, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu beschränken.

Wenn wir diese Chance also nicht ganz verlieren wollen, müsste ab sofort ein starker Rückgang der Emissionen einsetzen. Zum Beispiel könnte als Ziel ausgegeben werden, sie in den nächsten sieben Jahren zu halbieren. Dafür müssten sie jedes Jahr um sieben Prozent sinken. Ginge es in den darauffolgenden Jahren im gleichen Tempo weiter, wären wir in 14 Jahren bei null angekommen.

Entscheidend ist aber nicht, wann dieser Nullpunkt erreicht wird, sondern wie steil die Kurve dahin abfällt. Würde man noch ein paar Jahre im gegenwärtigen Nach-uns-die-Sintflut-Modus weitermachen und erst in zehn Jahren beginnen, die Emissionen drastisch binnen der verbleibenden Jahre herunterzufahren, dann wäre zwar die zeitliche Zielmarke eingehalten, aber immer noch viel zu viele Treibhausgase in die Luft geblasen, um die Erwärmung noch auf die angestrebten 1,5 Grad Celsius begrenzen zu können.

Insofern sind also aller Ankündigungen, bis wann die Emissionen auf null reduziert werden sollen, nichts wert, wenn nicht auch der Weg dahin beschrieben wird und sich durch einen steilen jährlichen Abfall der Emissionen auszeichnet.

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