COP28 endet ohne klares Aus für Kohle, Öl und Gas
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Die UN-Klimakonferenz in Dubai ist mit einem Kompromiss zu Ende gegangen. Ein unverbindlicher Aufruf zum Umbau der Energieinfrastruktur blieb das Hauptergebnis.
Nach zähen Verhandlungen ist am Mittwochmorgen in Dubai, in den Vereinten Arabischen Emiraten, die diesjährige UN-Klimakonferenz zu Ende gegangen. Lange war gerungen worden, ob nun von vom "Auslaufen" oder "Herunterfahren" ("phasedown" or "phaseout") der Nutzung fossiler Energieträger gesprochen werden soll.
Vor allem einige schon heute besonders hart vom Klimawandel betroffene Staaten und kleine Inselnationen hatten auf eindeutige Sprache und vor allem mehr Engagement in Sachen Klimawandel gedrängt.
COP28: Ein Kompromiss ohne klare Signale
Herausgekommen ist abermals ein Kompromiss, wie es Simon Stiell, UN-Sekretär für Fragen des Klimawandels, in seiner abschließenden Rede beklagt. Es habe kein klares Signal für das Ende der Nutzung fossiler Energieträger gegeben, zumindest sei aber der Anfang ihres Endes in Sicht gekommen. Als Diplomat muss man halt immer ein wenig Rest-Optimismus zeigen.
Vor allem Erdölförderländer der OPEC hatten gegen klare Festlegungen und raschen Klimaschutz Front gemacht, aber die reichen Industriestaaten waren auch nicht gerade mit gutem Beispiel vorangegangen.
Die Rolle von Fracking und Infrastruktur im Klimawandel
Der Fracking-Boom in den USA und die neue Infrastruktur in Deutschland sorgen nicht nur für reichlich Treibhausgase in der Form des besonders wirksamen Methans, das bei der Förderung entweicht, sondern auch dafür, dass für mindestens zwei Jahrzehnte ökonomische Sachzwänge geschaffen werden, die den weiteren Verbrauch von Erdgas im großen Maßstab festschreiben.
So ist es denn bei einem unverbindlichen Aufruf geblieben, den die Energieinfrastruktur zügig und geordnet umzubauen und von den fossilen Brennstoffen wegzukommen. Das ganze soll eher eine globale Anstrengung sein und die Länder einander dabei helfen.
Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen auf den Klimaschutz
Angesichts der wachsenden Konfrontation der NATO-Staaten mit Russland und den Bemühungen der USA, Bündnisse mit Chinas Nachbarn zu schließen, bleibt das aber wohl ein frommer Wunsch.
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UN-Generalsekretär António Guterres wies derweil in darauf hin, dass vielen besonders gefährdeten Staaten das Wasser sozusagen schon bis zum Hals steht.
Sie würden in Schulden ertrinken und müssten befürchten, in den steigenden Ozeanen unterzugehen. Es sei Zeit, dass mehr Finanzen für die Anpassung und für das Beheben von Verlusten und Zerstörungen (Loss and Damage) zur Verfügung gestellt wird.
Ein neuer Fonds für Klimaschäden und die Herausforderungen der Finanzierung
Was Letzteres angeht, so ist in Dubai gleich zu Beginn der Konferenz endlich ein Fonds aufgelegt worden, über den betroffenen Ländern Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Allerdings wird der Bedarf nicht im Entferntesten gedeckt.
Während die Schätzungen über die durch den Klimawandel jährlich in den Entwicklungsländern entstehenden Schäden von 100 bis 500 Milliarden US-Dollar reichen, wurden in Dubai erst knapp 700 Millionen US-Dollar zugesagt.
Die USA versprachen 17,6 Millionen zugesagt, Deutschland 100 Millionen. Man vergleiche dies mit den 2,6 Milliarden Euro, die der Energiekonzern für die Stilllegung seiner ohnehin überwiegend abgeschriebenen Kohlekraftwerke bekommen soll.
Bestätigung der Pariser Klimaziele in der Abschlusserklärung von COP28
Immerhin wird in der Abschlusserklärung die in der Pariser Klimaübereinkunft getroffene Verabredung bestätigt.
Der Anstieg der globalen Temperatur soll auf "deutlich unter zwei Grad Celsius unter dem vorindustriellen Niveau beschränkt und Anstrengungen unternommen werden, den Anstieg der Temperatur auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken, in der Anerkennung der Tatsache, dass dies die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels signifikant reduzieren würde."
Die Notwendigkeit, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen
Letzteres erscheint aber inzwischen fast nur noch möglich, so die Ansicht, wenn der Atmosphäre im großen Maßstab das Treibhausgas CO2 wieder entzogen wird.
Davon war auch in Dubai viel die Rede, weniger hingegen davon, dass Techniken hierfür erst noch entwickelt werden müssen und auf jeden Fall kostspielig sein werden. Mal davon abgesehen, dass auch die langfristige Sicherheit einer Abspeicherung von CO2 zum Beispiel im Untergrund oder in zusätzlichen Wäldern alles andere als geklärt ist.
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