Corona-Krise: EU bestellte neun Impfdosen pro Bürger

Seite 2: Nachverhandlungen mit Pfizer und Widerstand

Nun wird wegen der zu großen bestellten Mengen zumindest mit Pfizer nachverhandelt, wie die Financial Times bereits Mitte März berichtete. Auf deren Informationen zum Stand der Dinge baut auch der aktuelle Bericht der Welt auf. Demnach hat sich Pfizer zu Nachverhandlungen bereit erklärt. Unter bestimmten Bedingungen:

Das US-Pharmaunternehmen hat nach Angaben von zwei mit den Gesprächen vertrauten Personen einer Vertragsverlängerung von 2023 bis 2026 zugestimmt. Das Unternehmen besteht jedoch auf der Bezahlung von im Vertrag bestellten Dosen, die nie hergestellt werden, was einige Regierungen verärgert.

Financial Times

Als Stella Kyriakides Gesundheitsministern die Vertragsänderung Mitte März in einer privaten Sitzung vorstellte, sei sie auf den Widerstand von vier Mitgliedstaaten getroffen. Laut Welt hält der Widerstand und die Verärgerung aus Bulgarien, Polen, Litauen und Ungarn bis heute an.

Vertreter dieser Länder fordern einen neuen gerechteren Deal im öffentlichen Interesse. Man sei "nicht mit Lieferungen einverstanden, die über den Bedarf der Mitgliedstaaten hinausgehen und die die Mitgliedstaaten nicht wollen, vor allem, wenn es keine rechtliche Klarheit über die weitere Verwendung weiterer Booster gibt".

Die Kassenlage sei schlecht, man könne und wolle nicht für etwas zahlen, das nicht geliefert wird. Als Vorschlag kursiert nach Informationen der Zeitung, dass die Kommission den Mitgliedstaaten die überschüssigen Impfstoffe abkaufe, "um sie an bedürftige Regionen zu spenden".