Corona-Pandemie: Evidenz als Phrase

Fussnoten

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DIVI-Intensivregister - Reiter "Zeitreihen"; Graphiken "Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten (Betreibbare Betten und Notfallreserve)" sowie "Anzahl gemeldeter intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Fälle".

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ebd., Graphik "Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten (Betreibbare Betten und Notfallreserve)".

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Vgl.: "Er [Stefan Kluge, der Leiter der Intensivmedizin des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf] fordert die Krankenhäuser auf, nur solche Betten zu melden, für die neben der technischen Ausstattung auch Personal vorhanden sei." (Tagesspiegel vom 30.10.2020, 17:48 Uhr)

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Überlegungen in diese Richtung und auch konkrete Vorbereitungen (oder sogar Umsetzungen) dafür gibt es bereits wieder:
• Das Krankenhaus [Uni-Klinikum Leipzig] könne auch weiterhin nicht-dringende Operationen durchführen lassen. 'Bei einer Verschlechterung der Situation würde es hier allerdings zu Abstrichen kommen müssen, um Personal zur Behandlung von Covid-19-Patienten verschieben zu können', schätzt das Management." (TSP vom 30.10.2020 wie FN Fehler: Referenz nicht gefunden)
• "Vor dem Hintergrund der schrumpfenden Kapazitäten haben Krankenhäuser damit begonnen, planbare Operationen zu verschieben, um Intensivbetten freizuhalten. Das sind die Charité, die DRK-Kliniken, der Vivantes-Konzern und das Sankt Joseph-Krankenhaus." (Tagesspiegel vom 29.10.2020 - mit Graphik "Die Zahl der Coronapatienten in Berliner Kliniken").

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Manche haben vielleicht Angst - und sind ganz zufrieden, dass sie erst später unter's Messer kommen. ;-)

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Gesundheits- und Krankenpfleger haben eine dreijährige Berufsausbildung; auch bloße Pflegeassistenten haben eine mindestens zweijährige Berufsausbildung.

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Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie, Dauer und Aufbau.

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Vgl. dazu das Interview von Helen Hahne mit der Baseler Soziologin Franziska Schutzbach zu einer bereits im März und April durchgeführten Untersuchung, für die 21.000 Menschen aus acht Industrienationen zu ihrer Haltung zu Covid-19 befragt wurden: ze.tt vom 28.10.2020.
Die Befragung ergab, dass deutlich weniger Männer als Frauen in Covid-19 ein "very serious health problem" sahen. (PDF auf Englisch, bes. S. 2 [DOI: 10.1787/34a2c306-en]; Ergebnisse der ersten Befragungswelle in der BRD [auf Deutsch], S. 3)
Dem entsprechend fanden mehr Frauen als Männer die (von der Bundesregierung) ergriffenen Maßnahmen "etwas unzureichend" oder "äußerst unzureichend"; dagegen mehr Männer als Frauen die Maßnahmen "etwas übertrieben" oder "äußerst übertrieben". Im Sinne der beiden erstgenannten Antwortmöglichkeiten antwortete eine knappe Mehrheit der Frauen und eine knappe Minderheit der Männer. (ebd., S. 7) Auch die Eigen-Angaben zur Maßnahmenbefolgung wiesen Geschlechterunterschiede auf (ebd., S. 12)
Das Interview mit Franziska Schutzbach dreht sich um die Frage, inwieweit die Unterschiede zwischen den Bildern von Männlichkeit und Weiblichkeit das unterschiedliche Antwortverhalten erklären können. Schutzbach führt u.a. aus: "Der Unwille, sich an gewisse Regeln zu halten, hat aber womöglich auch mit Privilegien zu tun. Die Studie nimmt ja acht eher reiche Länder wie Deutschland oder die USA in den Blick. Für manche Männer ist es wohl wirklich das erste Mal, dass ihre Bedürfnisse so direkt eingeschränkt werden: Stadionbesuche, Reisen, Kartenspielen in der Kneipe. All das klingt eigentlich ja verschmerzbar, aber für Menschen, die sonst wenig Einschränkung erleben, ist schon das Tragen einer Maske eine krasse Erfahrung."

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Mona Lorenz, Drei Mythen über die Corona-Krise. Teil Eins, in: re:volt vom 30.10.2020.

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a.a.O. (FN Fehler: Referenz nicht gefunden), S. 4 - zwei fette Hervorhebungen getilgt; die kursive Hervorhebung hinzugefügt.

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"Wir legen mit unserem Buch die erste Veröffentlichung vor, die sich aus kritischer, linker Perspektive mit den Entwicklungen der letzten Wochen beschäftigt." (Edition Critic)

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Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 30.10.2020, S. 1 ("Anzahl Kreise mit 7-Tage-Inzidenz > 50[:] 329") und Karte auf S. 3.

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"einige Bundesländer fallen mit Besonderheiten und Ausnahmen auf." (Tagesspiegel vom 31.10.2020)

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"Nur etwa ein Viertel der insgesamt gemeldeten COVID-19 Fälle kann einem Ausbruch zugeordnet werden. Von allen Fällen in Ausbrüchen entfallen ca. 35 % auf kleinere Ausbrüche mit einer Größe von 2-4 Fällen pro Ausbruch (die hier nicht dargestellt sind)." (Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 30.10.2020, S. 12).

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"Der Lockdown soll vor allem Begegnungen reduzieren." (Claudia Vallentin / Linda Fischer / Dagny Lüdemann, In Restaurants steckt sich niemand an? Das ist das falsche Argument, in: Die Zeit v. 29.10.2020; - auch in diesem - ansonsten aber zutreffenden - Artikel kommen die Begegnungen an den Arbeitsplätzen leider nur in einem Satz vor: "Wenn in immer mehr Familien und Haushalten Corona-Fälle auftreten, muss das Virus dort eingeschleppt worden sein. Und je mobiler die Menschen sind, um zum Sport, zur Arbeit oder in eine Bar zu gehen, desto mehr kommen sie in Kontakt.").

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Siehe zu diesem klassischen Konzept des Ausnahmezustandes: Friedhelm Hase, "Bonn" und "Weimar". Bemerkungen zu der Entwicklung vom "okkasionellen" zum "ideologischen" Staatsschutz, in: Dieter Deiseroth / Friedhelm Hase / Karl-Heinz Ladeur, Ordnungsmacht? Über das Verhältnis von Legalität, Konsens und Herrschaft, EVA: Frankfurt am Main, 1981, 69 - 84; http://die-deutschen.blogspot.com/search/label/Deutscher%20Notstand.

20

Siehe dazu den Abschnitt "Die Notstandsgesetze der 60er Jahre" (S. 4 - 29) meines Text: Notstand - was ist das eigentlich?, in: indymedia vom 02.04.2020.

21

Siehe dazu den Abschnitt "Zum Unterschied zwischen Gesetzesvorbehalten und notständischen Grundrechts-Suspendierungen" (S. 2 - 4) meines Textes: Über schiefe Vergleiche. Wider das - vermeintlich kritische - Notstands- und Ausnahmezustands-Gerede, in: trend. Onlinezeitung 4/2020.

23

a.a.O. (FN Fehler: Referenz nicht gefunden), S. 3.

24

Florian Schumann / Jakob Simmank, Der Gegenplan, der keiner ist, in: Die Zeit vom 28.10.2020.

25

a.a.O. (FN Fehler: Referenz nicht gefunden), S. 4.

26

Tagesspiegel (interaktive Graphik "Die Coronavirus-Kurven im Vergleich - live"; zur besten Erkennbarkeit für die Zeit bis Ende März vorzugsweise aktivieren: "pro 100.000 Einw.", "Bundesländer", "logarithmisch[e]" Skala und als einziges Bundesland zunächst Berlin sowie dann Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen hinzufügen und schließlich auf "linear[e]" Skala umstellen.)

27

a.a.O. (FN Fehler: Referenz nicht gefunden), S. 4.

Im nachfolgenden Satz des KBV-Papieres heißt es dann: "Wir erleben bereits die Unterlassung anderer dringlicher medizinischer Behandlungen, ernstzunehmende Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen durch soziale Deprivation und Brüche in Bildungs- und Berufsausbildungsgängen, den Niedergang ganzer Wirtschaftszweige, vieler kultureller Einrichtungen und eine zunehmende soziale Schieflage als Folge."
Auch dies sind teils unlogische, teils beweislose Behauptungen:
• Andere - mehr oder minder - dringliche Behandlungen werden ja gerade deshalb unterlassen, weil selbst das vergleichsweise gut ausgestattete bundesrepublikanische Gesundheitssystem (OECD - Health spending; eurostat; Springer [=DOI: 10.1007/s00134-012-2627-8])) bald an Grenzen kommt, wenn in Bezug auf die Infektionszahlen und folglich - mit gewisser Verzögerung - die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen das Motto "laissez-aller" lautet.
• dass, "ernstzunehmende Nebenwirkungen" ausgerechnet bei den "Kindern und Jugendlichen" selbst auftreten, müsste auch erst einmal bewiesen werden. Sie selbst kämen mit einem Jahr Freizeit statt Schule vermutlich am besten zurecht; ein Problem wird das erst dadurch, dass der Prüfungsbetrieb auch ohne Präsenzunterricht weiterging - und dadurch dann die Zahlungsfähigkeit und Befähigung der Eltern in Bezug auf Heimunterricht sowie Fernunterrichts-Equiment ins Spiel kam. Würde wirklich um "jeden Preis" Infektionsschutz betrieben, dann würde dem Kapital einfach mal für ein Jahr Frischfleisch auf dem Arbeitsmarkt vorenthalten.
• Die Probleme für "viele kulturelle Einrichtungen" und bestimmte "Wirtschaftszweige" werden - wie wie bereits gesagt - nur größer, wenn Lockdowns aufgeschoben und folglich länger dauern müssen - sei es denn, es würde ganz vor dem Virus kapituliert bis Impfstoffe und sicher heilende Medikamente zur Verfügung stehen.
• ...und die "zunehmende soziale Schieflage" ist sicherlich nicht zufällig nur als Letztes in der Aufzählung erwähnt.

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a.a.O. (FN Fehler: Referenz nicht gefunden) - eine insgesamt lesenswerte Kritik an dem Streeck-Papier.

Neue Osnabrücker Zeitung vom 10.10.2020 (z.Z. hinter einer paywall; daher im folgenden hier zitiert nach: Tagesspiegel vom 10.10.2020).

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Allerdings sind die Zahlen nicht direkt vergleichbar - sie unterschätzen den Todesfall-Anteil. Denn die am 31. Oktober Infizierten machen sich ja erst in ca. drei bis vier Wochen in der Todesfall-Statistik bemerkbar: "Es dauere im Schnitt zehn Tage, bis Covid-19-Patienten nach dem Auftreten der ersten Symptome intensivmedizinisch behandelt werden müssten. 'Das heißt die Welle wird erst noch auf den Intensivstationen ankommen', so Kluge. Auf die Zahl der Todesfälle werde sich die Zunahme der Neuinfektionen erst mit einer Verzögerung von drei bis vier Wochen auswirken." (Tagesspiegel vom 29.10.2020).
Die 103 Todesfälle müssten also mit der deutlich niedrigen Zahl von Neuinfektionsbestätigungen ungefähr in der Zeit vom 3. bis 10. Oktober verglichen werden. Am 10.10. waren es 4.721 Neuinfektionsbestätigungen (Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 30.10.2020, S. 1). Dies verglichen mit 103 Todesfällen drei Wochen später, ergibt eine Relation von ungefähr 60 : 1 (oder anders gesagt: einen Sterbeanteil von ca. 2,2 Prozent).

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Die Multiplikation mit 100 habe ich vorgenommen, um alle drei Kurven gut erkennbar auf einer Skala darstellen zu können. Da es hier nicht auf die absoluten Werte, sondern auf die - mehr oder minder - parallel ansteigende Entwicklung der drei Kurven ankommt, ist die Multiplikation nicht zu beanstanden.

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Zur Verfügung gestellt wird der tägliche Stand seit dem 20.03.2020; ich habe mein LibreOffice Calc die Veränderung zum jeweiligen Vortag für die Zeit seit dem 31. August berechnen lassen.

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