Corona-Tote als Kollateralschaden verbuchen?
Seite 3: Normalität mit kalkulierbarer Zahl an Toten?
- Corona-Tote als Kollateralschaden verbuchen?
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Gefordert sind in den Augen des Gesundheitsministers in erster Linie die Bürger, die sich impfen lassen oder in Eigeninitiative Masken tragen sollen. Das reformierte Infektionsschutzgesetz soll zudem den Ländern die Möglichkeit bieten, Hotspots zu bestimmen und weitergehende Maßnahmen zu ergreifen. Diese weisen allerdings die Verantwortung für die Pandemiebekämpfung zurück und sehen die Bundesregierung gefordert.
So bilden dieselben Parteien, die gleichzeitig in Bund und Land an der Macht sind, ihre eigene Opposition. Und auch der Gesundheitsminister Lauterbach hat seine Rolle verdoppelt: Er bringt mit seinem Bundesgesetz die Lockerungen auf den Weg und tritt gleichzeitig als Mahner vor den Folgen auf. Die Bürger können sich aussuchen, bei wem sie sich besser aufgehoben fühlen: Für jeden ist etwas im Programm.
Dass dabei täglich Tote in reichlichem Umfang anfallen, ist auch kein Geheimnis: "Man stelle sich vor, in Deutschland würde jeden Tag ein Verkehrsflugzeug mit 200 bis 300 Passagieren an Bord abstürzen. Bei Corona passiert gegenwärtig aber genau das: Jeden Tag sterben Hunderte Menschen, die Infektionszahlen sind keineswegs gesunken, wie von Optimisten erhofft, sondern steigen wieder." (Peter Fahrenholz, SZ, 26./27.3.2022)
Entsprechende Todeszahlen werden übrigens täglich aus der Ukraine gemeldet und sollen die Unmenschlichkeit der Russen belegen. In Deutschland gelten solche Zahlen offensichtlich als Kollateralschaden, der im Rahmen eines funktionierenden Gesundheitswesens und vor allem einer funktionierenden Wirtschaft hinzunehmen ist.
Was nicht heißt, dass der Umfang der Schäden ignoriert würde. Die Zahlen werden auch weiterhin erfasst und begutachtet, denn die drohenden Gefahren sind nicht verschwunden. Schließlich gibt es Rekordwerte bei den Krankmeldungen in Betrieben und Schulen, was die Funktionsweise der Gesellschaft ebenfalls gefährden könnte.
Das behalten die Verantwortlichen im Blick. Nach der Devise: Mal sehen, wo Eingriffe nötig sind und wo man sie unterlassen kann, mit welchen Risiken man, d.h. die Politik, also leben kann. Was eben auch noch eine andere Schlussfolgerung zulässt: "Die Durchseuchung wird also ohnehin kommen, fragt sich nur wie schnell." (Bild am Sonntag, 27.3.2022) Eine Immunisierung des Volkskörpers ist eben auf zwei Arten zu erreichen – durch Impfen und durch umfangreiche Infektionen – zwei G: genesen oder geimpft. Da ist die Politik undogmatisch, wenn nur die Normalität der Gesellschaft und Wirtschaft mit kalkulierbaren Toten wieder erreicht werden kann.
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