Da staunt der Islamist

IFILM zeigt Theo van Goghs Film kostenlos im Internet

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Es mag zynisch klingen, aber der Schuss ging im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los (Dschihad in Amsterdam?). Zwar wird in den Niederlanden seit der Ermordung des Regisseurs Theo van Gogh dessen Film "Submission" wie ein heißes Eisen behandelt. So hat nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die verantwortliche Produktionsfirma Column nach dem Tod van Goghs die Ausstrahlung des Films trotz vieler Anfragen blockiert. Auch das Amsterdamer Stedelijk Museum hat eine geplante Aufführung kurzfristig abgesagt. Und selbst bei uns ist der 11-minütige Film, der die Unterdrückung der Frau im Islam thematisiert, bisher nur in Ausschnitten zu sehen gewesen.

Dennoch ist Submission inzwischen ein Hit - im Internet auf der Seite der amerikanischen Firma IFILM, die online Filme anbietet. In der Kategorie der populärsten Produktionen liegt van Goghs Film bereits auf Rang 5. Und bei den Neuzugängen sogar auf Platz 1. Da die IFILM-Netzseite nach eigenen Angaben pro Monat rund 20 Millionen Besucher hat, erreicht "Submission" nun weltweit eine Aufmerksamkeit, die ohne den Mord nicht denkbar gewesen wäre.

Da das Internet bei Fragen der Zensur zudem stets äußerst sensibel reagiert, würden selbst erfolgreiche Drohungen gegen IFIM nicht fruchten. Wie die Vergangenheit nämlich zeigt, würde der Film in einem solchen Fall dann sofort auf anderen Seiten auftauchen. Und bei dem dann folgenden virtuellen Katz-und-Maus-Spiel kann es nur einen Verlierer geben: Die Leute, die aus religiösem Fanatismus heraus die Ausstrahlung von "Submission" verhindern wollen.

Und auch der Sieger steht fest: Theo van Gogh, der Provokationen - auch antisemitische - liebte und sich vor seinem Tod oft mit den fundamentalistischen Moslems in seinem Land angelegt hat. Er wäre von der enormen Aufmerksamkeit für seinen Film bestimmt begeistert gewesen. In ihm zeigt er teils nackte, durch Schläge verwundete und mit Koranversen beschriftete Frauen und thematisierte die Herrschaft über und die Misshandlung von Frauen in der muslimischen Gesellschaft. Muslims nannte er "Ziegenficker", Mohammed einen Pädophilen.

Auf der extra aus Protest erstellten Website Genoeg Nu findet man ebenfalls den Film kostenlos und in besserer Qualität zum Herunterladen.