"Das Gefühl, sozial unnütz zu sein"

Seite 2: "Lieber öfter allein, aber nicht einsam"

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Anderseits gibt es, wie eingangs erwähnt, auch unter den Zurückgezogenen solche, die auf den Unterschied zwischen gewähltem Alleinesein und einer unerwünschten Einsamkeit bestehen. Aus den qualitativen Interviews werden jedenfalls Aussagen zitiert, die das Positive am Rückzug hervorheben.

Ergänzt wird dieser Aspekt noch durch die quantitative Aussage der Studie, wonach lediglich 28 Prozent der sozial Isolierten oder Gefährdeten angaben, dass sie sich "einsam fühlen". Dies liege gerade mal vier Prozentpunkte über dem Wert aller Befragten (24 %).

So gibt es unter den vier Typen der Rückzügler, die die Studie in Schaubildern aufstellt, drei, die mit Problemen gekennzeichnet werden, und einen, dessen Wahl als die eines Erwachsenen dargestellt wird, der dabei nicht das Gefühl der Einsamkeit hat.

Alkohol- und Cannabiskonsum

Bemerkenswert ist auch, dass die Gruppe der "sozial Gefährdeten" anders als man es vermuten könnte, den Eindruck erweckt, weniger zum Alkohol zu greifen als die anderen Befragten. 36 Prozent unter ihnen gaben an, dass sie niemals Alkohol trinken. Bei allen Befragten waren es dagegen 23 Prozent. Ähnlich beim Konsum weicher Drogen: 85 Prozent der "sozial Gefährdeten" gaben an, dass sie niemals Cannabis konsumieren, bei den anderen waren es 79 Prozent.

Erklärt wird dies von der Studie damit, dass sowohl Alkohol- wie Cannabiskonsum eine soziale Dimension habe.

Wenig erstaunlich ist, dass die Studie bei den "Alleinigen" feststellt, dass sie mehr Zeit vor den Bildschirmen verbringen. Das Internet, so heißt es dort, präsentiere einen Ausweg aus der Isolation.