Das Lächeln, das glücklich macht
Eine erstaunliche Entdeckung der Biologen: Lächeln hat therapeutische Qualitäten. Lange zweifelten die Psychologen daran, daß man sich dann, wenn man oft lächelt, wohler in seinem Kopf und seiner Haut fühlt. Bis heute konnte niemand den Beweis dafür antreten, welche physiologischen Mechanismen vom Lächeln ausgelöst werden und wie dies auf die Psyche wirkt. Einer von Paul Ekman geführte Gruppe an der University of California aber gelang es unlängst, einen Zusammenhang zwischen Lächeln und Wohlbefinden zu erkennen.
Alles geht auf die Entdeckung eines Franzosen im Jahre 1862 zurück. Der Neurophysiologe Duchenne hatte einen für Psychologen interessanten seltsamen Sachverhalt beschrieben. Ein Lächeln, das nur die Mundmuskeln aktiviert, hat nicht dieselbe Wirkung (auf das Gefühl des Wohlbefindens des lächelnden Menschen) wie eines, das die um die Augen befindlichen Muskeln erregt. Nach Duchenne kann nur das Lächeln, das die Augen in Falten legt, die, wie er selbst sagte, "süßen Gefühle der Seele" ins Spiel bringen.
Auf dieser Spur haben sich Ekman und seine Mitarbeiter in der Suche nach dem Lächeln bewegt, das glücklich macht und das man seitdem das "Lächeln Duchennes" nennt. So haben sie Gehirnwellen von Dutzenden von Menschen gemessen, die von einigen, durch ein bestimmtes Lächeln aktivierten Gehirnarealen ausgehen. Die statistisch ausgewerteten Enzephalogramme haben gezeigt, daß das Lächeln Dufrennes sehr stark ein mit der linken Gehirnhälfte verbundenes Areal stimuliert, das Neurophysiologen als Ort der Wahrnehmung und des Ausdrucks von Gefühlen kennen. Dagegen führt ein Lächeln, das nur die Mundwinkel anhebt, nicht zu denselben Aufzeichnungen von Enzephalogrammen.
Glücklicherweise kann man sich darin üben, das Lächeln Duchennes auszudrücken. Lächeln zu lernen könnte zweifellos eine vergleichbare Wirkung haben, als Tranquilizer zu nehmen! Das änigmatische Lächeln des meditierenden Buddha enthält vielleicht den Schlüssel zum inneren Glück.