Das "Twitter-Mädchen" im Syrienkrieg
Seite 2: Märchenerzähler aus 1000 und einer Nachtschicht
- Das "Twitter-Mädchen" im Syrienkrieg
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- Twitter-Mädchen Bana Al-Abed
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Solche Fake-News, die in sozialen Netzwerken von Fake-Accounts gestreut werden, erinnern stark an die von Edward Snowden enttarnte Einheit Joint Threat Research Intelligence Group (JTRIG) des britischen Geheimdienstes, die durch Infiltrieren von Social Media Desinformation in die öffentliche Meinung einspeisen soll, etwa um Gegner in Misskredit zu bringen. Das Biotop von Anonymous ist längst Terrain der Geheimdienste.
So leistet sich etwa das Pentagon eine Armee von 27.000 PR-Beratern, die sich einen Etat von über vier Milliarden US-Dollar teilen. Der lukrativste Auftrag ging an die britischen PR-Agentur Bell Pottinger, die 500 Millionen US-Dollar für gefälschte Propaganda-Videos des Terrornetzwerks Al-Qaida im Irak erhielt.
Eine spannende Rolle spielt insoweit auch die 2013 von Militärberater James Le Mesurier gegründete Zivilschutzorganisation "White Helmets" mit Sitz in London, die vom Westen finanziert wird und nicht mit anderen Rettungsorganisationen assoziiert ist. Prof. Günter Meyer zufolge berichtet die mit dem Alternativen Friedensnobelpreis geschmückte Organisation zwar die Verbrechen des Assad-Regimes, nicht aber die der Kämpfer gegen Assad und sei vor allem ein Propagandainstrument. Tatsächlich hat etwa die britische Regierung Millionen in den Aufbau freier syrischer Social Media-Aktivisten der "White Helmets" investiert, die wie gerufen das westliche Narrativ bedienen.
Auch beim Foto des leidenden Jungen "Omran", das die Welt rührte, übergingen viele Medien den Kontext. Omrans Fotograf pflegte Verbindungen zu Dschihadisten, die einen gleichaltrigen Jungen ungerührt köpften.
Bei der Beurteilung von digitalen Nachrichten aus dem Land der Fata Morgana wäre daher von professionellen Journalisten ein Höchstmaß an Skepsis zu erwarten. Davon ist im Fall des sogenannten Twitter-Mädchens wenig zu spüren.
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