Das beste Ergebnis: Keine Einigung
Seite 2: Weltweiter Verlust von Ernten befürchtet
- Das beste Ergebnis: Keine Einigung
- Weltweiter Verlust von Ernten befürchtet
- Sauerstoff der Meere wird knapp
- Auf einer Seite lesen
Dass mit der Klimaerwärmung Extremwetterereignisse zunehmen, ist hinlänglich bekannt. Dazu zählen beispielsweise Hitze- und Dürreperioden, wie sie in Westeuropa in diesem und im vergangenen Jahr vorkamen.
Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) machen in einer neuen Veröffentlichung im Fachjournal Nature darauf aufmerksam, dass solche Wetterlagen über die gesamte Nordhalbkugel hinweg miteinander verknüpft sein können. Hitze und Dürre könnten somit gleich mehrere wichtige Anbaugebiete von Nahrungsmitteln gleichzeitig treffen und damit zu Ernteverlusten weltweit führen. Besonders betroffen seien der Westen Nordamerikas und Russlands, Westeuropa und die Ukraine.
Diese Gefahr besteht, wenn der Jetstream ins Stocken gerät und diese Regionen damit langfristigen stabilen Hochwetterlagen unterliegen. "Wir haben eine bislang unterschätzte Anfälligkeit des Nahrungsmittelsystem entdeckt: Wenn diese Muster im Jetstream weltweit auftreten, haben wir ein zwanzigfach erhöhtes Risiko für gleichzeitige Hitzewellen in wichtigen Anbaugebieten", sagte Kai Kornhuber vom Earth Institute in New York, der auch Gastwissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist. "Eigentlich ist die Zirkulation des Jetstream chaotisch, aber bei derartigen Ereignissen ergibt sich tatsächlich eine globale Ordnung", so Kornhuber weiter.
Der Jetstream ist eine Luftströmung, die sich in östlicher Richtung um den Globus bewegt und in Wellenform warme Luft nach Norden und kalte nach Süden transportiert, wodurch entstehen Hoch- und Tiefdruckgebiete. Schon länger weisen Klimaforscher darauf hin, dass diese Rossby-Wellen durch den Klimawandel vermehrt zum Stehen kommen und sich dadurch über Wochen stabile Wetterlagen bilden (Neue Dürre-Sommer). Die Analyse der Wellenmuster hat nun ergeben, dass sich die Gefahr gleichzeitiger Hitzewellen in den genannten Gebieten um 20 Prozent erhöhen kann. Dies wiederum würde global zu Getreideernteausfällen von bis zu 4 Prozent führen, mit entsprechenden gesellschaftlichen Folgen wie starkem Preisanstieg und damit verbundenen sozialen Unruhen.