Das beste Ergebnis: Keine Einigung

Seite 3: Sauerstoff der Meere wird knapp

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Nicht nur an Land sind Einbußen bei der Nahrungsmittelproduktion zu befürchten, auch die Erträge der Fischerei sind durch die Klimaerwärmung bedroht. Zwar gibt es auch andere Ursachen für die Abnahme von Fischbeständen, wie etwa deren Überfischung, aber die Erwärmung der Meere und der damit einhergehende sinkende Sauerstoffgehalt tragen ihren Teil bei.

Auf der Klimakonferenz in Madrid stellte die International Union for Conservation of Nature (IUCN) einen Bericht zum Ausmaß des Sauerstoffverlusts in den Weltmeeren vor. Eine Ursache ist, dass wärmeres Wasser an der Meeresoberfläche weniger Sauerstoff aufnehmen kann und dadurch auch weniger Sauerstoff in tiefere Schichten transportiert wird.

Aus verschiedenen vorangegangenen Analysen lässt sich schließen, dass der Sauerstoffgehalt seit der Mitte des 20. Jahrhunderts um 1 bis 2 Prozent zurückgegangen ist. Die Erwärmung des Oberflächenwassers verhindert auch die Durchmischung der Wasserschichten. Insgesamt sei bis zum Jahr 2100 unter dem "Business-as-usual"-Szenario des IPCC mit einem Sauerstoffrückgang um 3 bis 4 Prozent zu rechnen, am stärksten betroffen wären die obersten 1000 Meter.

Die Klimaerwärmung ist allerdings nicht alleinverantwortlich für den Sauerstoffverlust. Auch Überdüngung trägt ihren Teil bei, vor allem in Küstengewässern. Der Nährstoffeintrag begünstigt wiederum das Algenwachstum, wodurch Sauerstoff verbraucht wird. "Wenn man bedenkt, dass gerade küstennahe Gebiete wie vor Peru oder Westafrika für einen großen Teil der weltweiten Fischereierträge verantwortlich sind, kann sich das schon jetzt direkt auf den Menschen auswirken", erklärt Andreas Oschlies vom GEOMAR, das an dem IUCN-Bericht beteiligt war.

Die am Anfang des Berichts ausgedrückte Hoffnung, dieser könnte einen Weckruf darstellen, um die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren, hat sich zumindest auf der Klimakonferenz nicht erfüllt.

Rekordjahr für die Windenergie

Trotz stockenden Ausbaus und düsterer Perspektiven: 2019 wird voraussichtlich zum Rekordjahr für die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland. Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie (BWE) trat die Windkraft damit an die erste Stelle bei der Stromerzeugung und löste die Braunkohle von ihrem Platz ab.

"In Zahlen trugen die deutsche Windenergie im laufenden Jahr 24%, Braunkohle 20%, Atom 14%, Gas 11%, Steinkohle 10%, Solarenergie 9%, Biomasse 9% und Wasserkraft 4% zur Nettostromerzeugung in Deutschland bei", schreibt der BWE unter Bezug auf Zahlen des Fraunhofer-ISE. Für den Rekordertrag von 118 Twh Windstrom bis Mitte Dezember waren vor allem die guten Windbedingungen verantwortlich. Die Zahlen dürften "nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die deutsche Windenergiebranche angesichts des eingebrochenen Neubaus in einer schwerwiegenden Krise befindet".