Dauer-Notstand: Rekord-Überschwemmungen in Mosambik und Kalifornien
Seite 2: Über atmosphärische Flüsse und Mega-Fluten
- Dauer-Notstand: Rekord-Überschwemmungen in Mosambik und Kalifornien
- Über atmosphärische Flüsse und Mega-Fluten
- Auf einer Seite lesen
Seit vergangenem Donnerstag soll La Niña nun offiziell vorbei sein. Jedenfalls erklärte die US-Behörde für Ozeane und die Atmosphäre (NOAA, National Ocean Atmosphere Administration) das Wetterphänomen für beendet, ENSO sei nun wieder im neutralen Zustand. Im Spätsommer bis Herbst könnte dann wieder das wärmere El Niño einsetzen.
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat es in den letzten Jahren ja vor allem mit extremen Waldbränden und anhaltender Dürre in die Nachrichten geschafft. In diesem Winter bzw. Frühjahr herrscht allerdings auch in Kalifornien "Land unter".
Vor allem in Zentralkalifornien haben heftige Niederschläge für schwere Überschwemmungen gesorgt, für über die Hälfte der kalifornischen Verwaltungsbezirke wurde der Ausnahmezustand verhängt. Bis Freitag waren knapp 10.000 Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, zwei Menschen sind in den Fluten gestorben. Ein Dammbruch am Fluss Pajaro führte dazu, dass die gesamte gleichnamige Kleinstadt unter Wasser steht.
Die Starkregenfälle sind auf ein Wetterphänomen zurückzuführen, das "atmosphärische Flüsse" genannt wird. "In der Wissenschaft beschreibt ein atmosphärischer Fluss (engl. atmospheric river) ein relativ schmales, gerichtetes Band feuchtegesättigter Luft in ein bis 2,5 km Höhe mit einer Breite von etwa 500 km und einer Länge von rund 2000 km und mehr", beschreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Phänomen.
Solche Bänder, angetrieben von starken Winden, beförderten den größten Teil des Wasserdampfes außerhalb der Tropen. "Ein einzelner Atmosphärenfluss kann laut der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) eine Wassermenge mit sich führen, welche in etwa der 7,5- bis 15-fachen Menge entspricht, die der Mississippi an seiner Mündung normalerweise führt", heißt es beim DWD weiter.
Neben der dramatischen Zerstörung führen die atmosphärischen Flüsse in Kalifornien aber auch dazu, dass die extreme Dürre in weiten Teilen des Bundesstaats beendet ist. In 26 Prozent des Bundesstaats herrschte am 7. März gar keine Dürre, unter die Kategorien extreme und außergewöhnliche Dürre fällt nun kein Gebiet mehr. 19 Prozent der Gebiete sind noch von schwerer Dürre betroffen.
Allerdings lässt die Klimaerwärmung Dürre und Starkregen immer extremer werden, warnt die Nichtregierungsorganisation Environmental Defense Fund (EDF). "Zyklen von Dürre und Regenfällen sind charakteristisch für das kalifornische Klima. Aber der vom Menschen verursachte Klimawandel hat diese Ereignisse intensiver und heftiger werden lassen", sagt die Klimaforscherin Shradda Dhungel vom EDF.
Klimaforscher:innen haben in einer Studie festgestellt, dass die Klimaerwärmung das Risiko für eine wochenlange Serie von Stürmen, die zu einer Mega-Flut in Kalifornien führen könnten, verdoppelt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.