Déjà-Vu nach 13 Jahren
Fussnoten
Das schreiben bspw. die Journalisten Mathias Bröckers und Christian C. Walther in ihrem Buch "11.9. - Zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes" (Kapitel 4, Der Kopf: Osama Bin Laden, Seiten 41 bis 45). Einzig ein vom US-Verteidigungsministerium im Dezember 2001 herausgegebenes Video, das zahlreiche Ungereimtheiten enthielt, sollte seine Täterschaft belegen. In eine andere Richtung als Bin Laden sei im Fall 9/11 nie ernsthaft ermittelt worden. Formell angeklagt wurde Bin Laden vom US-amerikanischen Justizministerium für 9/11 - anders als für die Anschläge auf zwei US-Botschaften in Afrika 1998 - jedenfalls nicht.
Die beiden völkerrechtlichen Kernprinzipien territoriale Integrität und Selbstbestimmungsrecht der Völker müssten zuerst gerichtlich gegeneinander abgewogen werden. Welche Institution dies verhandeln sollte, ist aufgrund der von den Vetomächten im Weltsicherheitsrat permanent betriebenen Schwächung von UN-Einrichtungen völlig unklar. Wo kein Richter, da keine Anklage, könnte man formulieren. Erst bei einem entsprechenden Urteil wäre aber der Vorwurf "völkerrechtswidrige Annexion" substanziell unterlegt. Doch selbst wenn ein unabhängiges internationales Gericht das (Vor-)Urteil deutscher Medien bestätigen würde, könnte dies nicht die vergleichsweise wohlwollenden und rechtfertigenden Medien-Reaktionen hierzulande gegenüber den Völkerrechtsbrüchen der USA erklären.
Neben eigenen Unterstellungen zitieren viele Medien geradezu genüsslich alle möglichen Menschen, die Putin beleidigen. So wird er in Überschriften wahlweise zum "Monster", "Gangster" oder einfach nur "Arschloch". Warum Redakteure in solchen Inhalten relevante Nachrichten sehen, bleibt journalistisch betrachtet völlig unverständlich. Von reinen Niveaufragen dabei mal ganz abgesehen, ist es auch in westlichen Ländern völlig unproblematisch, Menschen zu finden, die das jeweilige Staatsoberhaupt unflätig betiteln. Die unvermeidlichen Hitlervergleiche gab es natürlich auch: etwa von Hillary Clinton, Prinz Charles, Dalia Grybauskaite, Garry Kasparow und im Prinzip auch von Wolfgang Schäuble. Telepolis-Autor Mathias Bröckers prägte dafür bereits den Namen "Osama Bin Putin".
So konnten etwa Züricher Finanzwissenschaftler Insiderhandel mit den Börsenkursen der beteiligten Fluggesellschaften im Vorfeld der Anschläge nachweisen. Die Profiteure sind wegen der Schweigsamkeit der Börsenaufsicht weiterhin unbekannt. Einen Überblick über nachgewiesene und nachprüfbare Ungereimtheiten zu 9/11 gibt die Website des Sachbuchautors Paul Schreyer.
Obwohl selbst der Zwischenbericht des niederländischen Untersuchungsrates (Dutch Safety Board) fast zwei Monate nach dem Absturz nur weiß, dass das Flugzeug von außen von "hochenergetischen Objekten" getroffen wurde und in der Luft auseinanderbrach, wussten deutsche Medien bereits unmittelbar danach, dass alle Indizien für Separatisten als Täter sprechen und der russische Präsident der Verantwortliche dahinter ist.
Verwiesen sei hier auf die Ausnahme von der Regel: Der Monitor-Beitrag über die schleppenden Ermittlungen zu den Scharfschützenmorden auf der Institutska-Straße in Kiew ist bis heute eine der wenigen kritischen Stücke über die Massentötungen in der Ukraine.
Jens Berger wirft genau dieses unreflektierte Nachplappern dem Spiegel vor ("Bye, bye Spiegel"): "Mit einer Melange aus zackiger Deutschtümelei, denkfaulem Papageienjournalismus, eitler Geckenhaftigkeit und gnadenlosen Opportunismus hechelt das Blatt einem Zeitgeist hinterher, der stilgebend für die Merkel-Ära ist."
Passage hier ab 15:20 zu hören. Die zweite Passage ab etwa 35:30. Zu dieser Kriegführung gehöre es laut Ganser die immer gleichen emotionalen und appellierenden Aussagen permanent zu wiederholen. Ein Teil der Einsichten über die Funktionsweise der Psyche werde gezielt genutzt, um Kriege zu verkaufen. Ganser erläutert dies am Beispiel der "Brutkastenlüge" von 1990. Das Prinzip dabei sei: Nicht-kriegsbereite Menschen würden durch eine Art moralisches Dauerfeuer über Tage und Wochen für Hilfseinsätze in anderen Ländern, die aber eigentlich Ressourcen-Kriege sind, empfänglich gemacht.
Selbst ehemalige Geheimdienstler aus den USA warnen Angela Merkel in einem offenem Brief davor, Anders Fogh Rasmussen und angeblichen CIA-Beweisen gegen Russland zu vertrauen. Die Ex-Agenten erinnern etwa an die Lüge von den Massenvernichtungswaffen im Irak 2003 - auch die habe Rasmussen damals noch als dänischer Ministerpräsident wissentlich verbreitet.