"Demnächst passiert hier sicher ein Anschlag"

Seite 2: Akt des faschistischen Terrors - egal wer die Täter waren

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Doch die Rechten können triumphieren, wenn sie stolz vermelden, sie haben schon unmittelbar nach dem Anschlag vom islamistischen Anschlag gesprochen - wie auch Trump -, die "Systemmedien" hätten dagegen erst Stunden später nachgezogen. Dabei zeigt dies nur, dass es ihnen egal ist, was die Ermittlungen ergeben, dass sie die konkreten Tatsachen nicht interessieren.

Sie haben schon lange auf den großen islamistischen Anschlag in Deutschland gewartet, sahen sich bereits in München am Ziel und mussten zurückstecken. Doch das war ihnen keine Lehre. Denn Ressentiments sind nicht Fehler und Versäumnisse, die korrigiert werden können. Wenn sie nun einmal Recht behalten, stimmen sie ein umso lauteres Triumphgeschrei an und machen alle nieder, die tatsächlich an den Ermittlungen der tatsächlichen Ereignisse interessiert sind.

Doch auch Liberale und Linke müssen selbstbewusster sein, ohne ihre Linie aufzugeben, sich an die Tatsachen zu halten und Vorverurteilungen zu vermeiden. Sie müssten sagen, wenn es kein Unfall, sondern ein bewusst herbeigeführtes Ereignis war, dann war es ein Akt des faschistischen Terrors, egal wer die Täter waren.

Ob es Islamfaschisten, Brevik- oder Hitler-Anhänger waren, ist für die Ermittlungen wichtig. Für die politische Beurteilung aber sind es verschiedene Spielarten des Faschismus, die bei allen Unterschiedlichkeiten eines eint: Sie sollen Terror und Schrecken bei allen Menschen erzeugen. Alle Menschen sollen an jedem Ort und zu jeder Zeit in Gefahr sein. Und all die unterschiedlichen Faschisten verehren den Tod und hassen das Leben.