Den Wandel mit aller Entschlossenheit ergreifen
Seite 4: Argumente gegen Gentechnologie
Die zwei Formen der Kritik
Es gibt mindestens zwei Formen der Kritik an der Gentechnologie. Die fundamentalistische Position oder die eines Bio-Luddismus, wie sie Jeremy Rifkin einnimmt, weise ich entschieden zurück. Auf der anderen Seite achte ich die Bedeutung von vielen der nicht-fundamentalistischen Bedenken, aber ich glaube, daß die von ihnen erhobenen Probleme lösbar sind. Manche dieser Bedenken gegenüber der Gentechnologie führen zu neuen Fragen für die medizinische Ethik. Dieselben Fragen sind jedoch bereits angesichts der früheren medizinischen Forschung und Therapie aufgekommen, wobei man deren Herausforderungen ohne ein Verbot dieser Techniken entgegengetreten ist.
Einige der nicht-fundamentalischen Kritiken gehen davon aus, daß die von den neuen Gentechnologien herbeigeführten Risiken groß genug sind, um die Genforschung für eine unbestimmte Zeit zugunsten von Untersuchungen und Vorbereitungen zu stoppen. Ich glaube aber, daß es mit einer angemessenen technologischen Bewertung und antizipatorischen Steuerung genügend Zeit gibt, die Gentechnologie in ihrer Weiterentwicklung zu kontrollieren. Keine der Risiken sind als einzelne oder kumulativ so schwergewichtig, daß sie die möglichen Vorteile unter sich begraben könnten.
Ich werde zunächst auf die fundamentalistischen oder bio-luddistischen Bedenken und danach auf die nicht-fundamentalistischen Einwände eingehen.