Der Klimaschutz muss auch sexy sein
Der Meteorologe und ARD-Wettermoderator Sven Plöger im Telepolis-Salon über den schwierigen Umgang mit der Klimaerwärmung
Sie sind nicht nur als Wetterfrosch bei der ARD unterwegs, sondern beschäftigen sich auch mit dem Klima. Wie würden Sie sich bezeichnen, als Klima-Experte, -Berater, -Aufklärer?
Sven Plöger: Ich bin zunächst ein Diplom-Meteorologe, ich habe das studiert. Zudem bin ich ein Klima-Autodidakt. Ich bin nach dem großen Sturm Lothar, den ich selbst erlebt habe, mit 180 km/h Windböen, was sehr viel ist, in das Thema Klima gerutscht. Damals habe ich Verbindung zur Wissenschaft aufgenommen und versuche seitdem, ein Klima-Kommunikator zu sein, um das alles nicht ganz so negativ darzustellen.
Es gibt ja viele Probleme, die auf uns zukommen können, es gibt immer neue Simulationen, die schlimmer ausfallen als die vorhergehenden, und man kann permanent kritisieren, dass die Weltgemeinschaft zu wenig tut. Wie versuchen Sie die Weltuntergangsszenarien aufzubrechen?
Sven Plöger: Dass wir alles erstmal negativ aufnehmen, macht ja auch Sinn, weil es ja auch erstmal negativ ist. Wir sind jetzt 7,5 Mrd. Menschen auf dem Planeten, als ich geboren wurde, waren es 3,5 Mrd. Menschen. Wir alle zusammen, die immer mehr Ressourcen und Energie nutzen wollen, wir verbrauchen das 1,6-Fache der nachwachsenden Ressourcen. Dabei haben wir ja nur eine Erde. Das versuche ich zunächst darzustellen.
Dann versuche ich von dem Negativen wegzukommen. Unser Hauptproblem ist ja: Wenn wir uns für den Klimaschutz engagieren wollen, dann sehe ich meinen eigenen Erfolg nicht. Das heißt, ich sehe nie, was ich tue. Wenn ich zum Beispiel auf das Fliegen verzichte, dann setzt sich ja dennoch der andere in den Flieger und fliegt. Und die Entwicklung ist so, dass ich sage, warum sollen denn alle anderen fliegen und ich verzichte auf meinen Urlaub. Ich kann also niemals meinen eigenen Erfolg des Tuns sehen. Dann kriege ich obendrein den Bericht, dass alles so schrecklich und schlimm und unlösbar ist.
Der Mensch tut sich schwer. Es gibt ja auch stark rauchende Lungenfachärzte. Da fragt man sich, wieso machen die das? Die sagen ja auch, dass es nicht gut ist, und machen es trotzdem. Es ist der falsche Ansatz, den wir das seit 30 Jahren ziemlich erfolglos verfolgen, uns den ganzen Tag die Apokalypse ins Haus zu reden und ständig zu sagen, dass alles nicht klappt. In allen Nachrichtensendungen motivieren wir uns auch nicht, sondern sagen auch, was alles nicht klappt.
Aber dieses Wort Verzicht, was zwar richtig ist, muss dennoch umgewandelt werden in eine gewisse Freude. Zum Beispiel: Mit einem Elektroauto oder -motorrad durch Südamerika zu fahren, kann Spaß machen. Das heißt, irgendwo muss Klimawandel-Begegnung auch ein bisschen sexy sein. Es darf nicht nur negativ sein. Vor zehn Jahren gab es keine Smartphones. Heute hat jeder ein Smartphone und wenn man einem Jugendlichen das Smartphone wegnimmt, dann fällt er tot um. Das heißt, das hat sich über die ganze Welt ausgebreitet. Klimaschutz breitet sich in zehn Jahren nicht über die ganze Welt aus, weil es eben keine Freude macht. Das heißt, wir müssen etwas haben, was haptisch ist und was spürbar ist.
Ein Beispiel: Wenn man 1987 die Frage gestellt hätte: Wird sich der Ost-West-Konflikt so lösen, dass Deutschland wieder vereinigt wird? Dann hätten alle Leute gesagt, das wird es nie geben, egal, was wir tun. Das ist vollkommen sinnlos, so etwas anzunehmen. 1990 gab es die Wiedervereinigung, warum? Weil die Menschen alle zusammen erkannt haben, dass sie was ändern wollen. Die sind dann raus gegangen, haben ihre Demonstrationen gemacht. Jeder Einzelne hat begriffen, ich bin Teil des Ganzen und muss mitgehen auf die Demo. Wenn jeder gesagt hätte, die anderen werden schon gehen und demonstrieren, mein kleiner Anteil ist wertlos und sinnlos, dann wäre gar keiner auf die Straße gegangen und wenn keiner auf die Straße gegangen wäre, hätte es gar keine Demonstration gegeben und die Mauer wäre nicht weg gegangen.
Beim Klimawandel muss man begreifen, es ist in der Hand eines jeden Einzelnen kleine Schritte zu tun. Die Summe macht das Ganze. Darauf kommt es an. Wir müssen die Erfolge vermitteln, wir müssen die Leuchttürme vermitteln. Wir müssen Freude und Spaß an diesen Veränderungen vermitteln. Gehen sie mal nach Asien, wie nach vorwärts geguckt ein Asiate ist. Der hat Spaß an jeder neuen Technik, auch an Klima schützender Technik. Wir sind da gemächlich.
Wir haben in Deutschland vor langer Zeit gesagt, 2020 machen wir 40% Treibhausgasemission, Klimakanzlerin Merkel ist zu den Eisbären gefahren; wir setzen Zeichen. Da merkt 2018 einer, dass bald schon 2020 ist. Und mit dieser Erkenntnis wischt man die Klimaziele davon. Dann machen wir es halt 2030. Wenn wir politisch so vorgehen, dann werden wir das Ziel auch 2050 nicht schaffen. Also kleine Sachen jetzt angehen, jeder muss dem nächsten erzählen, guck mal was ich mach. Das ist der Weg.
Vor 20 Jahren dachte man, das Internet würde Energie und damit Emissionen durch Telearbeit und Teleshopping reduzieren. Nun stellt sich aber heraus, dass die Always-on-Kultur viel Energie braucht, für die riesigen Serverfarmen müssen zusätzlich Kraftwerke gebaut werden. Ist es nicht ein Problem, dass es keine einfache und klare Entscheidung gibt, was man machen muss. Und, Elektroautos zum Beispiel, ist das wirklich eine Technik, die bedingungslos gut ist?
Sven Plöger: Die Emissionen der gesamten Server auf dieser Welt, wenn man den Daten glaubt, die man da bekommt, entsprechen ziemlich genau den Emissionen des Flugverkehrs. Finde ich interessant. Elektroautos sind nicht bedingungslos gut. Natürlich ist ein Elektroauto nicht das Allheilmittel, da erstens der Strom, wenn er dem normalen Mix entspricht, den wir in den Kraftwerken erzeugen, da natürlich auch wieder rauskommt, nur woanders. Das weiß natürlich jeder. Zweitens sind da Batterien drin. Wir betreiben Elektrofahrzeuge heute mit den gleichen Batterien, die wir auch in unserem PC haben, nur noch mehr. Das sind Lithium-Ion-Akkus, die werden geladen, die werden irgendwann schwächer und man muss sie wegschmeißen, aber wohin? Und wenn ganz viele Leute ganz viele Elektroautos fahren, dann haben wir irgendwann ganz viel Müll. Das heißt, das wird nicht die Lösung sein. Das Spannende ist der Elektromotor selber. Mit dem Elektromotor werden wir in Zukunft fahren. Die Frage ist, wo kommt die Energie rein und wie kommt sie rein? Geht das durch einen Energiewandler? Geht das zum Beispiel chemisch? Kann man sich synthetische Kraftstoffe vorstellen, die nachher emissionsfrei funktionieren? Das heißt, man kann dann einen Elektromotor auf diese Weise betreiben und dann wird die Geschichte wieder spannender und positiver.
Wenn wir mit der heutigen Technologie den Strom sauberer erzeugen, den wir in das Elektroauto tun, dann haben wir auch was gewonnen. Aber ich sage auch, selbst heute: Wir haben diese sehr spannende Diesel-Diskussion. Ein Elektromobil von heute ist für große Städte, weil die Emissionen anders verteilt werden, immer noch interessant.
Ein letztes: Bei all diesen Technologien gibt es immer Vor-oder Nachteile. Es gibt nie alles gut oder alles schlecht. Wenn man sich die Batterieforschung anschaut: Das Forschungszentrum Jülich entwickelt gerade eine Silizium-Luft-Batterie. Sand und Luft, das sind keine seltenen Erden, davon ist viel da. Es gibt noch ein Anode/Kathode-Problem. Wenn sie das lösen, wird es Batterien geben, die viel kleiner sind, viel billiger und 1000 Km Reichweite zulassen. Der Nachteil momentan an der Batterie ist, dass man kann nicht schneller als 10 Km/h fahren kaann. Dennoch: Die Entwicklung geht weiter.
1890 hat es groß geheißen: Wenn der Verkehr, der hauptsächlich aus Pferdekutschen bestand, so weiter wächst, wird, Zitat, die ganze Stadt zugeschissen sein. Ausgerechnet das Auto hat Abhilfe geschaffen. Und dann waren die Städte in dieser Hinsicht sauber. Es wird immer wieder technologische Entwicklungen geben, bei denen es nicht sinnig ist, Prognosen zu erstellen, die das, was ist, einfach fortschreiben, um sich dann zu erklären, wie schlimm die Welt wird. Das hat noch nie funktioniert. Sondern es wird immer wieder richtungsweisende Dinge geben, die positiv sind.
Stichwort Klimaanlage, künstliches Wetter in geschlossenen Räumen, ein Projekt wie Biosphäre 2 … Ist es denn vorstellbar, ein in sich geschlossenes Ökosystem herzustellen, das sich dauerhaft erhalten kann?
Sven Plöger: Die Erde ist ja so ein geschlossenes Ökosystem ... Wenn das zu klein ist, fangen die Menschen ziemlich schnell an zu streiten, das ist dann mehr eine psychologische Herausforderung. Das Problem ist, wir wissen nicht was wir tun sollen. Auch auf politischer Ebene kommen so viele unterschiedliche Interessen zusammen. Auch Interessen, die dem Klimaschutz völlig entgegenstehen. Denn man kann heute auf der Welt mehr Geld verdienen, wenn man die Umwelt verschmutzt, als der, der sie sauber hält. Bei solchen Verhältnissen gibt es überhaupt Schwierigkeiten, alles zu organisieren. Wenn wir aber insgesamt das Problem haben, dass wir nicht wissen, in welche Richtung wir gehen wollen, dann neigt der Mensch dazu, mit sehr viel Phantasie anderen Ideen nachzuhängen. So ein geschlossenes System ist akademisch interessant für die Soziologen oder Biologen. Aber das ist keine Idee, um dem Thema Klimawandel für 7,5 Milliarden Menschen zu begegnen.
Stichwort Geoengineering: Man sagt, die einzelnen Menschen schaffen das nicht, sondern wir machen auf der großen Ebene, weltweit, ein Experiment und versuchen die Emissionen im großen Stil aufzusaugen, weg zu schaffen oder die Erwärmung zu reduzieren,
Sven Plöger: Das ist die Vorstellung: Das Kleine schaffen wir nicht, deswegen müssen wir Großes machen. Es haben auch namhafte Wissenschaftler gesagt, wir bauen jetzt Spiegel ins All. Dann scheint die Sonne auf die Spiegel und die Sonneneinstrahlung kommt nicht auf den Planeten.
Ich habe das mal nachgerechnet: Die Erde ist ziemlich groß. Wenn die Spiegel in einer gewissen Höhe über uns sein müssen, also einige hundert Kilometer, und wenn man ausrechnet, wie viele Spiegel man braucht, dann ist das Ergebnis: viele. Hunderte von Jahren fliegen dann mäßig umweltfreundliche Raketen ins All und stellen diese Spiegel auf. Die müssen auch vorher gebaut und bezahlt werden, und dieses Hochschießen ist nicht billig. Das heißt, die gesamte Weltwirtschaft ist jetzt vernichtet und es ist noch kein Spiegel oben. Das macht keinen Sinn.
Außerdem werden die Nebeneffekte von Großprojekten nicht bedacht. Da gibt es etwa den Assuan-Staudamm in Ägypten. Da wollte man — obwohl die meisten Menschen von dem Hochwasser leben —, dass der Nil nicht das Hochwasser macht, weil das für die Menschen und die Ansiedlungen besser ist. Erstmal eine gute Idee. Das hat aber niemand finanzieren wollen. Schließlich haben es die Russen gemacht. Dann baute man den Staudamm, der ja offen in dieser heißen Region offen ist, und dann verdunsten 2000 Liter Wasser pro Quadratmeter und Jahr. In München fallen 800 Liter Regen, dort verdunsten 2000 Liter. In dieser Region macht man ein Riesenwasserbassin und versorgt die Luft mit Wasser, was heißt, es verschwindet ganz viel Wasser.
Zweitens verschlammt der Staudamm mehr und mehr. Die Hälfte ist voller Schlamm, wird nie abgeführt. Drittens hat das Hochwasser zuvor dafür gesorgt, dass die ganze Schlacke aus dem Nil ins Mittelmeer ging. Jetzt hat man den umgekehrten Effekt, dass im Nil-Delta das Salzwasserer hereindrückt und alles kaputt macht, anstatt dass das Süßwasser immer wieder die Schlacken in das Meer rausdrückt. Das heißt, am Ende ist die Größenordnung der Nebenwirkungen weit größer als das, was man mit dem sehr teuren Prestigeprojekt erreicht. Man muss sich das also wirklich überlegen. Deswegen bleibt es bei mir bei den kleinen Schritten, bei dem, was jeder machen kann, was man politisch erreichen kann. Wir müssen eine Energiewende haben, wir müssen zur erneuerbaren Energie kommen.
Es gibt die Berechnungen des Atmosphärenwissenschaftlers und Aerologen Ken Caldeira, dass man, um die Klimaziele 2050 zu erreichen, täglich Kraftwerke mit etwa 1000 MW erneuerbarer Energie bauen müsse. Das wird bei Weitem nicht erreicht. Die Ziele würden also nicht 2050, sondern 2400 oder so erreicht. Aber man kann sich auch fragen, wie unser Land aussehen würde, wenn wir alle Kohle- und Gaskraftwerke durch erneuerbare Energien ersetzen? Wenn also Windräder und Solaranlagen die Landschaft überziehen.
Sven Plöger: Das wird natürlich in dieser Weise nicht stattfinden, wir werden unser Ziel 2050 nicht schaffen. Auf der anderen Seite müssen wir alles tun, um dem Ziel so nahe wie möglich zu kommen. Alles andere wäre absurd. Die Natur wird auf vielfache Weise umgestaltet. Wenn ich die Plastiktüten ansehe, die wir ständig kaufen und die in kontinentgroßer Masse im Meer zu finden sind, dann sind das tragische Entwicklungen. Ich verstehe nicht, wieso das nicht überall verboten wird. Keine Plastiktüten, Punkt.
Wir gestalten ja überall die Natur um. Man kann natürlich über die Verspargelung und die Hässlichkeit der Windräder nachdenken, das finde ich auch berechtigt. Das möchte ich nicht ins Lächerliche ziehen. Wenn ich irgendwo wohne, mit einem schönen Blick, und plötzlich sind da die Windräder, dann ist das schwierig. Auf der anderen Seite gebe ich auch immer zu bedenken, dass wir alle Strom und Energie haben wollen. Die Physik verlangt, dass sie erzeugt wird. Dann will man kein Windrad, kein Kohlekraftwerk, kein Gaskraftwerk, überhaupt kein Atomkraftwerk, wir wollen gar nichts. Wir wollen einfach nur den Strom aus der Steckdose. Das ist sehr anspruchsvoll gedacht.
Wir brauchen eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Politik, Technologie. Wie viel können wir davon tragen? Wieviel müssen wir als Einsparung machen? Alles einfach nicht zu wollen, ist nicht ausreichend, dieses not in my backyard. Am Ende muss man feststellen, wir werden Energie brauchen, mit unserer Technologie. Solarzellen, Windenergie, Wasser, Biomasse, in der richtigen Weise vernünftig verteilt und mit Smart-Grid, also mit intelligenten Programmen zusammengebracht. Und wir dürfen soweit, wie wir es können, fossile Energieträger nicht verbrennen, denn genau die tragen dazu bei, dass das Klimaproblem größer wird. Deswegen bleibe ich dabei: Ein Windrad ist immer noch gut.
Eine psychologische Sache: Schaut mal auf eure Strommasten. Die sind auch nicht wahnsinnig schön. Der Strommast war nur immer schon da. Das gehört zum Landschaftsbild. Das Windrad ist neu. Und das wird erstmal kritisiert.
Es tut sich ja eigentlich auch was, die Technik wird immer energieeffizienter. Aber dann kaufen sich die Leute SUVs und Riesenbildschirme. Was technisch reduziert wird, wird individuell kompensiert durch größeren Energieverbrauch.
Sven Plöger: Das nennt man den direkten Rebound. Noch schlimmer ist der indirekte Rebound: Einer hat eine Solarzelle und sie schließlich abbezahlt. Dann kriegt über die erneuerbare Energieumlage noch Geld und ist vielleicht auch noch Rentner. Was macht ein Rentner mit Zeit und Geld? Eine zusätzliche Flugreise nach Gran Canaria. Alles, was er vorne Gutes reingesteckt hat, kommt hinten wieder raus.
Wir sehen oft gar nicht, was gut und was schlecht ist. Wenn jemand einen SUV kauft und im Jahr nur 1000 km fährt, der Nachbar aber mit einem 3l-Auto 80.000km fährt, wer ist dann der Umweltfreundlichere? Trotzdem müssen sich die Menschen bewusst werden. Wenn ich meine 85 kg Körpergewicht bewegen will, muss ich dann 3000 kg Blech mitnehmen? Ich behaupte: Nein.
Und hier kommt die politische Willensbildung zur Geltung. Wir sagen immer: Das wird vom Kunden nachgefragt. Wenn ich etwas habe, dann wird es natürlich auch nachgefragt. Das ist aber ein riesiges Problem. Denn wer sagt eigentlich wem, was er tun soll oder was er nicht tun soll? Und wie viel davon wollen wir? Und wer ist der Chef? Und warum ist er der Chef? Und warum nicht ich, mit meiner Auffassung? Das ist weltweit ein Riesenproblem, zumal die Interessen unterschiedlich sind, die Kulturen unterschiedlich sind. Das, was die Länder investieren ist unterschiedlich. Wer soll am Ende bestimmen?
Wenn wir politisch bestimmte Dinge nicht wollen, dann müssen wir dem auch entgegenarbeiten, das muss man monetär tun. Dann muss es tatsächlich auch heißen: Wie machen wir das mit den Emissionen bei Autos? Wir organisieren die Autos in verschiedenen Emissionsklassen. Das ist natürlich ein großes Entgegenkommen an die Auto-Industrie, da dann ein großer Porsche Cayenne umweltfreundlicher wird als ein kleines Auto. Ein großes Auto emittiert viel mehr als ein Kleinwagen, aber in seiner Klasse ist er besser und kriegt einen grünen Punkt und A+. Das ist absurd. So etwas müssen wir beenden. Das muss aber politisch gewollt sein. Man muss entsprechend die Steuern anheben, sodass ein SUV wahnsinnig teuer wird. Aber mit diesem Geld kann man an anderer Stelle Dinge tun, die positiv sind.
Denn am Ende den Menschen zu sagen, du darfst dies und das nicht, das gibt eine haarsträubende Neid-Debatte, und am Ende bleibt übrig: Essen, Schlafen, Trinken, aber alles andere erlauben wir uns nicht.