Der Überfluss an Unnötigem und Schädlichem

Seite 5: "Gute Arbeit"

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"Gute Arbeit" beinhaltet nicht nur gute Arbeitsbedingungen, sondern auch gute Arbeitsinhalte. Notwendig wird der (auch: Kultur-)Kampf um die Ausrichtung der Arbeit. Die gesellschaftliche Berechtigung vieler Arbeiten ist zu bestreiten. Die Arbeitenden müssen ihr Einkommen durch Vermietung der zeitweiligen Nutzungsrechte an ihrer Arbeitskraft erzielen. Sie machen sich die problematischen Arbeitsinhalte und Angebote dann auch oft subjektiv zueigen - nicht zuletzt deshalb, weil es schwer fällt, den ganzen Tag eine Arbeit zu tun, zu der man im Widerspruch steht.

Die entsprechenden Mentalitäten verstärken die Existenz problematischer Arbeitsinhalte, ihre gesellschaftliche Ursache bilden sie nicht. Der herrschende Reichtumsbegriff steht infrage. Notwendig wird eine Kapitalismuskritik, die sich nicht auf die Verteilung konzentriert, sondern stärker die Inhalte der Arbeiten und Dienstleistungen in den Blick nimmt.

Und damit sinnvollere Betätigungsweisen, die Einsparung ökologisch problematischer Produktionen und Müllberge, die Reduktion des Arbeitsvolumens und der Arbeitszeit sowie die Aufhebung der skizzierten Verschwendungen. Und nicht zuletzt die Emanzipation der Gesellschaft von den Gleichgültigkeiten und Zynismen gegenüber den Gebrauchswertangeboten und Arbeitsinhalten.