Der Zauberlehrling erobert den PC

Harry Potter überall: Nach dem Kinofilm dürfen Zauberschüler jetzt selbst Hogwarts entdecken

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An Harry Potter kommt dieses Jahr keiner vorbei: Aus den Buchhandlungen hervorgegangen verbreitet er sich rasch in die Spielwarenabteilung als Lego-Packungen, Puzzles und in Form von brummenden "fliegenden" Besen. Da darf ein Auftritt im PC- und Konsolengeschäft nicht fehlen. Electronic Arts nahm sich des Zauberschülers an und setzte zunächst das erste Buch für PC, Playstation, Game Boy Color und Game Boy Advance um.

Die PC Version benutzt die Spiele-Engine des Ego-Shooters "Unreal", womit "Harry Potter" jedoch nicht zum Ballerspiel wird, sondern ein Jump-And-Run-Spiel mit Zauberstab statt Waffe. Da der Junge, der überlebte, auch in der Buchvorlage "Harry Potter und der Stein der Weisen" sein erstes Schuljahr bestreitet, muss der Spieler zunächst einmal überhaupt ein paar Zaubersprüche lernen. Insgesamt vier Sprüche muss sich der Spieler im Unterricht zunächst erarbeiten, indem er die Maus quasi als verlängerten Zauberstab in Form des vorgezeigten Symbols bewegt. Dafür erhält er - abhängig von der Exaktheit - Hauspunkte, denn wie in Rowlings Büchern finden über das Jahr der Wettkampf zwischen den einzelnen Häusern und das Quidditch Turnier statt.

Der größte Reiz des Spiels liegt weniger in der Erfüllung der einzelnen Aufgaben, sondern viel mehr in der Erkundung von Hogwarts. Schließlich wimmelt es dort nur so vor Geheimgängen. Am heimischen PC darf der Potter-Fan sie nun selbst aufspüren. Beim Anvisieren mit dem Zauberstab erscheint auf den Gegenständen, die sich verzaubern lassen das passende Symbol. Ist ein Spiegel beispielsweise gleichzeitig eine Geheimtüre, so erscheint das "Alohomora"-Symbol, der Spruch zum Öffnen magischer Türen.

Harry trifft im Lauf des Spiels auf alle bekannten Gestalten aus den Büchern von Hagrid mit seinem Norbert über den waschbeckenwerfenden Troll und Schoßhund Fluffy bis zum Poltergeist Peeves und dem fast kopflosen Nick. Die bekannten Schokofrösche geben Harry Energie und Fred und George tauschen die von Harry gesammelten Berti Botts Bohnen in allen Geschmackrichtungen gegen Sammelkarten. Davon gibt es noch weitere in Geheimgängen, und hat der Zauberschüler zum Ende des Spiels alle 24 versteckten Karten gefunden, erhält er als Belohnung von Ron die 25. Karte mit dem Helden selbst, dem Jungen, der überlebte.

Harry bewegt sich nicht nur zu Lande, sondern auch in der Luft. Indem er Malfoy nach einer wilden Jagd auf den fliegenden Besen das Erinnermich von Trantüte Neville entreißt, qualifiziert er sich als Sucher für Gryffindors Quidditch Team. Im weiteren Verlauf muss er dann in den Spielen gegen die anderen drei Häuser jeweils den goldenen Schnatz fangen.

Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist recht niedrig gehalten, so dass es durchaus für die jüngeren Potter-Fans geeignet ist. Erfahrene Jump'n'Run Hasen finden kaum anspruchsvolle Stellen, selbst der Endgegner (du weißt schon wer) ist keine wirklich harte Nuss. Insgesamt ist Electronic Arts mit Harry Potter ein zwar einfaches und etwas zu kurzes aber sehr schönes Spiel gelungen. Ungeeignet ist es natürlich für religiöse Potter-Puristen, die meinen "Du sollst dir kein Abbild von deinem Gott machen" und für diejenigen, die dem Potter-Fieber gar nichts abgewinnen können. Wer dagegen selbst einmal an Filch und Mrs Norris vorbeischleichen, Hogwarts Geheimgänge erkunden und sich beim Quidditch auf die Suche nach dem goldenen Schnatz machen möchte, wird mit dem Spiel viel Spaß haben.